Bilder sagen mehr als tausend Worte …

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… deswegen fasse ich mich heute kurz, der letzte Beitrag war ja etwas länger.

Nachdem der „Maurer“ seine Arbeit vollendet hatte, sind Ollie und ich am Dienstag erst mal Einkaufen gefahren, um eine Stichsäge, ein überteuertes Schleifgerät, ein paar Balken, Dachpappe, Teer, Leinöl, Terpentin und Betún de Judea zu kaufen, letzteres ist so ein färbendes Teerzeug (Bitumen) von dem ich schon berichtete. Da Ollie das Wohnzimmerdach nicht bauen durfte („Das ist viel zu hoch, ich hab Angst um dich!“ – das üblich ängstliche Gefasel seiner Frau bei größeren Höhen als 2,50 m), will er nun wenigstens das in der Diele konstruieren. Zur Zeit haben wir dort ein löchriges Wellplastik drauf, das soll mit einem Holzdach ersetzt werden. Die Balken für die Diele und sechs Rollen extrem schwere Dachpappe für das Wohnzimmerdach sowie ein Eimer mit Teer (oder so etwas ähnlichem) wurden schon am Tag darauf geliefert. Einen weiteren Tag später mache ich mich – während Ollie sich mit der Entfernung der Verschalung beschäftigte (s.u.) – an den Versuch des Balkenfärbens mit Betún de Judea. Wie Ihr sehen könnt, gehe ich dabei sehr gewissenhaft vor, hatte zuvor erfahren, dass dieses Teerzeug zum Färben und Dinge-auf-alt-Trimmen, aber auch gegen ungewollte Viecher gut geeignet wäre, dabei aber höchst ätzend und gefährlich sei. Das Leinöl wiederum kann sich selbst entzünden, aber wer mich kennt, weiß, dass ich jeder Gefahr trotze.
Na ja.
Fast.
Solange die nichts mit Höhe zu tun hat.
Oder Kakerlaken.
Vor allem aber Höhen, doch dazu später. Auf den folgenden Bildern könnt Ihr sehen, wie ich mich dabei anstellte. (Das um meinen Hals ist übrigens kein Schal, sondern meine geliebte, leider mittlerweile verblichene Pluderhose aus Baumwolle, hervorragend geeignet, um sie in Stücke geschnitten, als Lappen zu verwenden.)
Nun, die nächsten Bilder zeigen Ollie, der nicht weniger wagemutig ist als seine Frau. Ha, ha. Mann, ich hab mir vor Angst fast in die Hose gemacht, als ich ihn da oben rumturnen sah. Schlimmer war es nur noch, als ich selbst die Leiter hochkrabbelte, um ihm einen Hammer hochzureichen (der übrigens am Wochenende übrig geblieben war. Der „Maurer“ hat ein neues Sägeblatt, wir dafür einen neuen Hammer, so gleicht sich alles aus.)

Das also geschah in den letzten Tagen. Heute dann wurde das Machimbre geliefert, das sind Latten mit Nut und Feder, die als erste Schicht auf die Balken kommen. Auch sie werden wieder von uns behandelt, um Geld zu sparen und um selber zu machen. Darauf kommt eine Schicht Styropor und darauf wiederum OSB-Platten. Sobald der Tischler das erledigt hat, werden wir die Isolierung, also Teer und Teerpappe übernehmen. Das muss schnell gehen, bevor der Regen wieder kommt.

Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Der Ort des Trocknens war demnach eine karge Mauer. Soll es doch brennen.
Der Rand des Daches von oben betrachtet. Natürlich hat Ollie das Foto gemacht.
… wie auch dieses hier. Ich fühlte mich genau so elend, wie ich dort aussehe. 😉

4 Gedanken zu „Bilder sagen mehr als tausend Worte …“

  1. Liebe Nedde
    Ich muss es einfach nochmal sagen: ich liebe die Art wie Du schreibst. Man kann sich so richtig in dich/euch hineinversetzen. Ich warte immer gespannt auf deinen neuen Blog.
    In ein paar Jahren hast Du eine wunderbare, digitale Erinnerung an dieses megaprojekt, das sich vermutlich keiner deiner geneigten Leser selbst zugetraut hätte und eventuell haben Einige Zweifel gehabt ob ihr das schafft. Ich selbst hatte dir ja auch nachdrücklich davon abgeraten😉.
    Schön zu lesen dass das Dach bald dicht ist und dass die aktuellen Handwerker weitgehend ihr Wort halten und Kompetent scheinen. Weiter alles Gute

    1. Vielen Dank, ich freue mich sehr über dieses Feedback 😉
      Und auch wenn es manchmal etwas zäh wird, solange wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren, und das tun wir nicht, dafür sorge ich, haben wir echt Spaß. Heute richten wir uns schon mal ein. Mehr dazu später im Blog.

  2. na ja, mir ist auch lieber, dass sich ein anderer als Ihr die Knochen bricht.nicht böse gemeint, aber Ihr solltet Euch nicht zu viel vornehmen.
    Gruß Ingrid

    1. Mach Dir keine Sorgen. Ich bin so ängstlich, dass Ollie gar nicht Gefahr läuft, Gefahr zu laufen 😉 Und die Dachgeschichten sind fast erledigt, die Dachpappe draufzurollen ist einfach, und da müssen wir auch nicht am Rand stehen. Es gibt zwei Dächer, die nebendran sind (vom Arbeitszimmer und vom Gästehaus, so dass wir schon mal nicht zu diesen Seiten hinunterplumpsen können. Und das Dielendach, das Ollie selbst errichten möchte, ist viel niedriger, fast wie ein Hochbett, und damit haben wir ja schon Erfahrung in Berlin gemacht 😉

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