¡Felices Fiestas!

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Ich wurde schon darauf hingewiesen, dass ich lange nichts mehr geschrieben habe, ob wir denn komplett die Arbeit niedergelegt hätten? Haben wir natürlich nicht. Es geht immer weiter, mittlerweile besitzen fast alle Türen außer im Salón (siehe Foto unten) Türstürze, alle sind sie erhöht worden, so dass wir aufrechten Ganges von einem Raum in den nächsten gelangen könnten. Könnten ist richtig, denn noch bücken wir uns – aus reiner Gewöhnung. Wie oft wir mit dem Kopf da gegengedengelt sind, Mann, Mann, Mann.

Auch hier ist der Winter angekommen, obwohl es kaum kühler geworden und uns weiterer Regen erspart geblieben ist. Dennoch wird es auch hier später hell und früher dunkel, zum Glück währt die Dämmerung aber nicht so lang wie in Deutschland, eine Sache, die mich damals immer fertiggemacht hat. Im Prinzip dämmert’s bei Euch im Winter ja den ganzen Tag über. Die hiesigen Lichtverhältnisse reichen aber offenbar trotzdem, um zum Jahresende träger zu werden. Vielleicht sind wir auch einfach müde von der ganzen Arbeit, also machen wir über Weihnachten erst mal eine kleine Pause. Schon am zweiten Weihnachtsfeiertag wollen wir aber wieder loslegen, die Arbeit erledigt sich schließlich nicht von allein, die letzten verbliebenen Böden müssen raus, der Elektriker ist schon angefordert, das Angebot eingeholt und abgenickt, läuft also.

Ein zweiter Grund, weshalb ich nicht geschrieben habe, war Scham. Ollie und Nedde, die ewig Lästernden, die, die alles besser wissen als sämtliche Menschen auf der Insel, ach, was sag ich, dem ganzen kanarischen Archipel, die haben Mist gebaut. Aus reiner Blödheit, und das zuzugeben, ist hart. Es brauchte ein paar Tage, das zu verdauen, aber nun ist es durchgekaut, runtergeschluckt und erledigt.
Es geht um die Türen. Es geht immer um die Türen.

Es begann, als der erste „Handwerker“ bei uns war, der die Durchbrüche machen wollte. Es war die Zeit, da ich eine Schlauchwaage kennenlernte, akzeptierte, dass man die dröge Schulphysik tatsächlich auch im echten Leben anwenden kann, und der Moment, da alles ins Stocken geriet, als aus den geplanten Türen einsturzgefährdete Löcher in den Wänden wurden. Damals, noch entspannt und frohen Mutes, legten wir die Türhöhe fest: Bei einer Standardtürhöhe von 2,03 m plus dem Rahmen und einem neuen, etwas höheren Fußboden, von dem wir nicht wussten, wie hoch genau er werden würde, aber es ging ja nicht um ein oder zwei Zentimeter. Dann tauchte da die Idee mit den Stürzen aus Holz auf, sichtbar sollten sie sein, nur keinen Beton in die Wände, haha! außerdem hat man das früher schon so gemacht, das wird sicher toll aussehen. Monate später das Geschenk der Nachbarn, die schönen Türen, alle etwas kürzer als geplant, aber das kann man sicher ausgleichen. Wenn man die Stürze anpasst. Oder die Türen. Ganz vergessen haben wir dabei aber, dass nicht nur die 5 Zentimeterchen (Standardtürhöhe zu geschenkten Türen) ausgeglichen werden müssten, sondern die – wer hat aufmerksam gelesen? – fehlenden Rahmen. Ja, wir haben völlig verpeilt, dass die geplanten Rahmen bei der Lösung mit den sichtbaren Stürzen wegfallen. Deutlich gesagt heißt es also, dass wir 2,14-Meter-hohe Türöffnungen für 1,89-Meter-hohe Türen haben. Dämlich.

Zu guter Letzt stellte sich dann auch noch heraus, dass die Türen aus einem anderen Holz sind, als wir dachten, so dass unsere Beizmethode mit Essig versagt. Statt der rötlichen Färbung, die das Kiefernholz annimmt, reagiert dieses Holz gräulich dunkelbraun. Kein Problem, ist es doch nur eine Herausforderung mehr! Aber diese Herausforderungen nerven halt langsam.
Wir werden nun schauen, ob wir über die Türen Fensterchen einbauen oder auch nur einen Holzbalken als Überbrückung einsetzen. Sieht bestimmt auch toll aus, und es würde niemandem auffallen, wenn ich nicht meinem Blog alles anvertrauen würde. Das Beitragsfoto ganz oben ist übrigens eine schlechte Retusche, aber so könnte es dann aussehen. Hmn. Ist doch gar nicht so hässlich, oder? Oder vielleicht doch ohne Scheibe? Nur Holz? Falls Ihr vorbeikommt, und es blöd findet, seid einfach still … Apropos still – Stille Nacht –, ich bin es jetzt auch und wünsche Euch entspannte und fröhliche Weihnachten. Genießt die Tage und feiert schön oder auch nicht, ganz wie’s beliebt. Wir machen nichts, außer die Füße hochlegen und abends hübsch Essen gehen. Das haben wir uns verdient. Und Ihr Euch auch.

7 Gedanken zu „¡Felices Fiestas!“

  1. Auf jedem Fall mit Glas. Vielleicht sandgestrahlt, doppelt verglast und in der Mitte mit einem Lichtband indirekt beleuchtet….?
    Manchmal sind die vermeintlichen „Unfälle“ im Nachhinein eine schöne Option an die vorher keiner gedacht hätte…😙

    1. Na, Du hast Ideen. 😀 Mal schauen, was es wird, jedenfalls fällt damit das Thema Zugluft weg, denn ohne wenigstens eine Leiste obendrüber wäre es wohl arg zugig geworden. Wir bleiben guter Dinge, keine Angst 😉

  2. Liebe Nedde, lieber Olli,
    das müsst ihr wirklich abhaken. Kein Hausbau, keine Renovierung, keine Arbeiten an Immobilien passieren, ohne dass Fehler gemacht werden. Ob in der Planung, Ausführung oder Überwachung. Niemand baut ohne Fehler, fehlerhaftes Material oder „fehlerhafte“ Handwerker. Kein Bauherr wird von sich behaupten, keine Fehler gemacht zu haben. Ich kann das sagen, weil ich sowohl privat als auch beruflich (schon mehrmals) gebaut habe oder die Verantwortung dafür getragen habe. Nicht bei einem einzigen Bauvorhaben ging alles glatt. Nun hat es euch getroffen. Dazu kann ich nur sagen: Vermutlich wird es nicht der letzte Fehler gewesen sein und das meine ich durchaus aufmunternd.
    Mund abputzen, weitermachen, nicht verzagen. Am Ende werdet ihr umso stolzer auf das ganze Vorhaben zurückblicken, Besuchern und Freunden sogar proaktiv die „lustige Geschichte“ mit den Türen erzählen.
    Mein Lieblingsspruch hierzu: „Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen“
    Ihr habt zusammen schon so viel geleistet an dem Haus….Wer keine Fehler macht, hat auch keine Entscheidungen getroffen. Die schlimmsten Fehler sind keine Entscheidungen zu treffen.
    Liebe Grüße
    Bernd

    1. Ja, es geht ja auch schon wieder. Ich denke ähnlich, alles, was schiefgeht ist irgendwann eine „gute Geschichte“, und ein Leben ohne wäre ja auch langweilig. Aber ein bisschen Langeweile hin und wieder, ach 🙂

  3. Es laaft und Fehler sind nicht unbedingt falsch! Mach einen Sieg draus!
    Ihr seids superfleissig und das bringt Euch auch gegen schwere Stürme voran!
    Alles Liebeundweiterhin viel Kraft um nächstes Jahrso richtig durchziehen zu können! Rom wurde auch nicht in einem Tag erbaut!
    Ois Guade
    Sana Saide und prosit Neujahr!

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