Wir sind immer noch dabei, Gräben zu graben.
Während ich schon am Freitag Gräben für die Abwasserrohre grub, … … sowie erfolglos versuchte, den silikonverklebten Deckel des mutmaßlichen Pozos freizukratzen und zu öffnen … … haute Ollie im HWR in einem mittlerweile fast üblichen Kraftakt den allerletzten Boden komplett raus. Und das Waschbecken gleich dazu. Ich habe einen fleißigen Mann 😉
Außerdem kam er auf die clevere Idee, unser Vorhaben, den Boden mit billigem Grava aufzufüllen, in Frage zu stellen und bewahrte uns damit vor einem (wortwörtlich:) gravierenden Fehler!
Er füllte nämlich etwas Wasser in einen Eimer, schüttete darauf einen Haufen Grava und ließ alles über Nacht stehen.
Dieses Grava wird hier als Schotter verkauft, hat aber, wie wir nun leider feststellen mussten, keinerlei – also wirklich null! – kapillarbrechende Wirkung, im Gegenteil:
Die Steine waren allesamt nass. Grava zieht Wasser an wie ein Schwamm.
Wie gut also, dass Ollie das geprüft hat, denn nun wissen wir, dass wir die Steine auf keinen Fall für den Bodenaufbau verwenden dürfen! In einem Baumarkt haben wir jetzt ordentlichen, glatten Flusskies gefunden, mal schauen, was der kostet. Doch daran geht kein Weg vorbei, soviel ist klar.
In einer Zweite-Hand-Facebook-Gruppe erwarb ich zwischenzeitlich für nur 50 Euro eine neue Vollholz-Flügeltür, diesmal für unseren Salón, diesmal aus Caoba. Ein sehr schönes Holz, hab’s auch gleich mal abgeschliffen. Wird schön, wenn später Öl drauf ist, müssen sie aber noch schmaler sägen (lassen).
Am selben Tag war dann auch der Maurer mit seinem Gehilfen da, der uns einen alten, termitenzerfressenen Sturz in der Küche austauschte.
Ich möchte dort, wo sie vor langer Zeit eine Tür zugemauert hatten, einen Wandschrank hinhaben, und so stützte er zuerst die Wand ab, positionierte dann einen von mir frischgeschliffenen Türstürz aus Kiefer und begann schließlich, die dicken Steine darunter herauszunehmen. Aus Angst, die Rückwand könnte einstürzen, wenn er so weitermachte, füllte er Kalkmörtel in die Fugen.
Zweimal machte ich ihn während seiner Arbeit darauf aufmerksam, dass der Sturz seltsam schief aussehe, zweimal korrigierte er es. Als er schließlich nach Hause ging – der Mörtel müsste erst mal trocknen bis die Wand stabilisiert wäre und man weitermachen könnte – habe ich den Türstürz noch einmal mit der Wasserwaage kontrolliert. Und natürlich war er schief.
Ich löste das Problem unkonventionell mit einem Kochlöffel.
Ach, wichtig, eins noch: Der zweite Pozo! Ihr erinnert Euch?
Um sicherzugehen, dass wir die Rohre nicht falsch verlegen, schrieb ich am letzten Freitag eine E-Mail an ein 24h-Unternehmen, das mit diesen Tanklastern mit Schlauch – wir nennen sie Kackofanten – Sickergruben auspumpt. Ich bat darum, dass sie jemanden vorbeischicken, um den Hohlraum unter unserem Patio in Augenschein zu nehmen, um herauszufinden, ob es sich dabei um einen zweiten Pozo negro, also eine Sickergrube, oder um eine vorgeschaltete Klärgrube handelt. Natürlich antworteten sie nicht auf meine Mail, also rief ich am Montag an. Der Anrufbeantworter ging ran, ich solle meinen Namen und meine Telefonnummer hinterlassen. Das tat ich.
Der ehemalige Hausbesitzer hatte sich unterdessen bei seinem Bruder schlaugemacht, und versicherte mir am Telefon wie auch heute noch einmal persönlich, dass der Pozo im Patio ein alter Pozo wäre, der ja nur das Abwasser von dem kleinen Klo zu übernehmen hatte. Der andere sei der richtige: Neuer und viel größer, 4 bis 5 Meter tief, da passen kleine und große Geschäfte!
Und damit passt dann auch unsere Abwasserrohrplanung, und so konnten wir vorgestern und heute einen etwa 10 Meter langen Graben quer durch den Garten buddeln. Mit Bohrhammerdings als Unterstützung wegen der vielen, zu vielen Steine.
Und es staubte! Whoa! Heftiger Wind und trockene Erde, wir sahen aus wie die Schweine. (Dürft Ihr niemandem erzählen, sonst macht man uns noch für den Calima verantwortlich, der im Laufe des Vormittags, als wir Staub aufwirbelten, die Insel heimsuchte!)
Das olle Rohr von der alten Küche (unserem Badezimmer) zum Pozo verschwand (Igittigitt, 5 Schaben wohnten darin!), und der dadurch entstandene Graben wurde kurzerhand wieder zugeschüttet.
Der Kackofantenladen rief bis heute nicht zurück.
Großes Lob an ollie für diesen empirischen, einfach aber wirksamen Test
Bringt nur nichts, wenn die Augen der Baustoffhändler sich weiten, wenn man (gewaschenen) Kies verlangt. Seufz.
Nice Job, Olli!
Aber um das richtig zu verdichten solltet ihr die O-Sisters einfliegen lassen…🤣
*lach* Hervorragend, kommt rum! 😀