Projektwechsel

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Schaumstoff, jede Menge Schaumstoff haben wir am letzten Donnerstag erworben, den wir in 10-cm-hohen Streifen an den Wänden entlang und um die Abwasserrohre herum legen werden, um den Estrich später schwimmen zu lassen. (Bei dem Wetter ist das sehr fürsorglich von uns, wie ich finde, auch wenn wir hier nur 27°C erreichen.) Der Estrich soll sich dann schön ausdehnen oder zusammenziehen können, was weiß denn ich, so macht man das halt.
Die Autofahrt vom Laden in Playa Honda bis nach Mala war dementsprechend haarig, denn eine 2-Meter-lange und etwa 80-cm-dicke Rolle passt nur bedingt in einen kleinen Astra (und auch nur bedingt auf meinen Rücken, wie man sieht). Aber mit einem Zurrgurt und einem Ollie auf der Rückbank ging auch das.

Noch am selben Tag verlegten wir die erste Folienbahn im Gästehaus zur Hälfte. Dort werden wir in absehbarer Zeit den Beton raufkippen und hoffentlich schön gerade abziehen.

Zur Hälfte, da wir nicht ständig auf der Folie herumrennen wollen – es sollen keine Löcher entstehen! Das Gewicht des Betons wird es dann hoffentlich ermöglichen, die Folie entsprechend (zum Betrachter des oben abgebildeten Fotos) glatt zu ziehen, was es leichter macht, die Löcher für die Rohre hineinzuschneiden. Doch das kommt alles später, erst mal haben wir eine Boden- und Schaufelpause gemacht, um Rippen und Ohrenknorpel zu schützen.

Diese Pause wollten wir nutzen, und eine (später mit Leinölfarbe) zu bemalende Holzkiste bauen, die die noch nicht eingebauten Filter, die Wasserpumpe und den Tank auf dem Dach vor Sonne und Salzwasserwind schützen sollte. Außerdem wollten wir endlich die Wasserleitungen fertig installieren, dazu hätten wir ein bisschen an der Fassade kratzen müssen.

Es kam wie immer anders.
Denn am Montagabend beim Burgeressen kam mir die spontane Idee, dass wir den Tank (oder von uns auch liebevoll Tanque genannt) besser vom Dach nehmen und auf den Boden stellen sollten. Denn erstens ist er erstaunlich hässlich, zweitens wäre es mit zusätzlich zur auch nicht ansehnlicheren Solartherme viel zu viel Gedöns da oben, und drittens sind unsere Dächer zwar aus Beton, aber so ganz trauen wir dem nachträglich Erbautem nicht – wir haben zu viel Pfusch gesehen. Dieser Tank wiederum beherbergt zu seinen stärksten Zeiten 1.060 Liter. Über 1.000 Liter an einem Punkt auf dem Küchendach! Über dem Raum, der noch ein Fenster bekommen soll, der mit dem Ofen, dessen Rückwand beim bloßen Anschauen in sich zusammengefallen war!
Nun hatten wir sämtliche Rohre und Verbinder und Pläne ja schon fertig, deswegen dauerte es mehr als ein Bierchen, um die Entscheidung zu treffen, aber sie war eindeutig: Der Tank muss vom Dach.

Was bedeutet das?
Richtig: Wir buddelten ein drittes Mal unsere Einfahrt auf. Um die Wasserrohre statt aufs Dach an die Grundstücksgrenze zu legen, dorthin, wo der Tank stehen wird. Mit Hämmerchen, Spitzhacke und Spaten entstand so in sechs Stunden ein 13-Meter-langer, neuer Graben. Auch fand an diesem Tag die riesige „Patiopflanze“ ein neues Zuhause, aber dazu komme ich vielleicht ein anderes Mal.

Gestern ging es dann schon wieder zum Yayo (erwähnte ich, dass wir dort bereits 20-30% Stammkundenrabatt erhalten?), um Wasserrohre zu kaufen. Ollie beteuerte, wir hätten noch jede Menge Codos, also diese 90°-Verbinder. Hatten wir nicht. Und das ärgerte mich, weil ich dachte, wir würden schon wieder aus Trödeligkeit einen Tag verlieren. Dass wir dann doch mehrere Stunden allein damit beschäftigt waren, ein dämliches Stromkabel in einen noch dämlicheren „Makkaroni“ (Leerrohr) zu fädeln, ahnte ich da noch nicht. Bereits im Haus haben wir unsere Wasserleitungen mit Ummantelungen/Plastikschläuchen geschützt. Die sind – ähnlich wie bei Stromkabeln die Leerrohre – innen geribbelt.

Dort ein Wasserrohr einzuführen ist schon so eine Sache, aber jetzt wissen wir auch, dass Leerrohre für Wasserleitungen eben nur für Wasserrohre und nicht – nur weil wir sie zufällig im Hause haben – auch für Stromkabel geeignet sind: Ein Stromkabel in ein dafür ungeeignetes, da zu dickes 13-Meter-langes Leerrohr einzufädeln ist nahezu unmöglich. Es bleibt einfach mal mittendrin hängen. Egal, wie man es zieht und zerrt, wie gerade man den Schlauch hält, das Kabel will einfach nicht mitspielen. Während Ollie an dem einen Ende also versuchte, das Kabel reinzuschieben, stand ich am anderen Ende und wackelte kräftig am Makkaroni, um das stets neu verhakte Kabel freizuschütteln. Dabei maulten wir uns gegenseitig an, denn keiner von uns hatte einen Plan, aber beide dumme Ideen, und das immer gleichzeitig. Sollte uns ein Nachbar zugeschaut haben, würde er uns spätestens jetzt für ein völlig bescheuertes, kurz vor der Scheidung stehendes Ehepaar halten.
Das Kabel ließ sich von uns nicht beeindrucken. Also stellten wir auf Draht um. Ein Draht, so die Idee, ist steifer als ein weiches Stromkabel, und sobald der durchgefädelt wäre, könnten wir an sein Ende das Kabel befestigen und es hinterherziehen.
Soweit die Theorie. Denn auch der Draht ließ sich nicht so einfach einfädeln und blieb alle Meter hängen, und so ging das Spiel eine ganze Weile weiter.
Ich weiß nicht, wie lange wir da herumgezappelt haben, aber irgendwann hatten wir genug, schnitten den Makkaroni einfach an der Stelle durch, an dem der Draht festhing und klapperte (man konnte ihn mit oben erwähntem Schüttelvorgang genau orten) – und es war perfekt! Die Länge passte, obwohl der Schlauch ja vorher ordentlich abgemessen war, aber durch das Zerren und Zuppeln und Schütteln und Wackeln hatten wir ihn offenbar so in die Länge gezogen, dass der Draht nur zu dreiviertel durchgezogen werden musste!
Es wäre schön gewesen, wenn wir das früher erkannt hätten.
Aber wir wären nicht wir, hätten wir uns lange damit aufgehalten und die oben erwähnte zufällig perfekte Länge nicht als Sieg gedeutet, und so landete das Stromkabel gut umhüllt neben den beiden zuvor auf dieselbe Weise (nur schneller) umnudelten Wasserrohren im Graben.

Dort ein Wasserrohr einzuführen ist schon so eine Sache, aber jetzt wissen wir auch, dass Leerrohre für Wasserleitungen eben nur für Wasserrohre und nicht – nur weil wir sie zufällig im Hause haben – auch für Stromkabel geeignet sind: Ein Stromkabel in ein dafür ungeeignetes, da zu dickes 13-Meter-langes Leerrohr einzufädeln ist nahezu unmöglich. Es bleibt einfach mal mittendrin hängen. Egal, wie man es zieht und zerrt, wie gerade man den Schlauch hält, das Kabel will einfach nicht mitspielen. Während Ollie an dem einen Ende also versuchte, das Kabel reinzuschieben, stand ich am anderen Ende und wackelte kräftig am Makkaroni, um das stets neu verhakte Kabel freizuschütteln. Dabei maulten wir uns gegenseitig an, denn keiner von uns hatte einen Plan, aber beide dumme Ideen, und das immer gleichzeitig. Sollte uns ein Nachbar zugeschaut haben, würde er uns spätestens jetzt für ein völlig bescheuertes, kurz vor der Scheidung stehendes Ehepaar halten.
Das Kabel ließ sich von uns nicht beeindrucken. Also stellten wir auf Draht um. Ein Draht, so die Idee, ist steifer als ein weiches Stromkabel, und sobald der durchgefädelt wäre, könnten wir an sein Ende das Kabel befestigen und es hinterherziehen.
Soweit die Theorie. Denn auch der Draht ließ sich nicht so einfach einfädeln und blieb alle Meter hängen, und so ging das Spiel eine ganze Weile weiter.
Ich weiß nicht, wie lange wir da herumgezappelt haben, aber irgendwann hatten wir genug, schnitten den Makkaroni einfach an der Stelle durch, an dem der Draht festhing und klapperte (man konnte ihn mit oben erwähntem Schüttelvorgang genau orten) – und es war perfekt! Die Länge passte, obwohl der Schlauch ja vorher ordentlich abgemessen war, aber durch das Zerren und Zuppeln und Schütteln und Wackeln hatten wir ihn offenbar so in die Länge gezogen, dass der Draht nur zu dreiviertel durchgezogen werden musste!
Es wäre schön gewesen, wenn wir das früher erkannt hätten.
Aber wir wären nicht wir, hätten wir uns lange damit aufgehalten und die oben erwähnte zufällig perfekte Länge nicht als Sieg gedeutet, und so landete das Stromkabel gut umhüllt neben den beiden zuvor auf dieselbe Weise (nur schneller) umnudelten Wasserrohren im Graben.

Heute dann sollte der Tank vom Dach.

Von ganz oben zuerst auf das „Zwischendach“ der Speisekammer, dann hinab. Ich hatte echt Bammel davor, dachte, der Tank wird uns hinter sich in die Tiefe zerren, aber schließlich war es doch echt einfach. Dennoch ließ ich mir einen kleinen Freudentanz nicht nehmen. Wie gesagt, seit gestern glaube ich, dass uns die Nachbarn eh für bescheuert halten. Ich hab also nichts mehr zu verlieren! 😀
Jetzt steht der Tank frisch gekärchert an seiner neuen Position.

Morgen schließen wir dann alles an. Und dann tut auch nichts mehr weh, keine Rippe, kein Arm, so dass es weitergehen kann mit den Böden. Es sind noch drei Räume, die befüllt werden wollen. Schubkarre ahoi!

10 Gedanken zu „Projektwechsel“

  1. Wasser und Abwasser-rohinstallation ist erledigt. Super
    Frage: warum habt ihr den Tank so weit vom Haus weg aufgebaut? Das bedeutet doch unnötig lange Leitungswege auch für Strom und Erwärmung.?
    Lg
    Bernd

    1. Schlecht erklärt. Der Tank ist ein Notfalltank, der hier vorgeschrieben ist. Es kann sein, dass auf dem Land (nicht in den Touristenorten, Gott bewahre!) bei Mangel das Wasser abgestellt wird. Ein Tag, zwei, drei Tage. Dafür ist der Tank. Ein Depot sozusagen für schlechte Zeiten. Das Wasser läuft also nicht immer da durch, sondern nur, wenn wir wollen.

  2. Also, Ihr lieben Beiden, da lobe ich mir das einfache Schreiben. Zwei Finger und ein bisschen Kopf. Da lohnt es sich nicht, einen Blog zu schreiben. Ich hoffen, Ihr habt die Hauptmaloche mit bem Befüllen der drei noch fehlenden Räume dann hinter Euch und kriegt dann wieder ein Gefüh dafür, wieder wie gut es Euch geht. Ich komme am 19. November und werde staunen, was bis dahin alles passiert ist. Also Rippen stramm, Kopf leicht hängend und weiter. Wollten wir nicht Weihnachten eine Gans dort braten? Stefanie kommt mit.
    Machts gut und richtig wie bisher.
    In gedanken bei Euch Sigrid

    1. Kann sich ja nur noch um Tage handeln. 😉 (Mein) Plan ist, Weihnachten im Gästehaus einziehen. Ob da schon ein Ofen für die Gans steht, ist fraglich. Aber wir sind dran. Und motiviert. Und der Kopf hoch erhoben. 🙂

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