Die neue Küche ist da!

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… zumindest der erste Teil, nämlich die Türen sind, ja, sagen wir, sie sind da, wenn auch noch nicht fertig zum Einbau.
Seit einiger Zeit bin ich bei Facebook Mitglied in ein paar Gruppen, in denen von privat alles Mögliche aus Zweiter Hand verkauft wird. Zwei Teppiche und Kommoden habe ich dort bereits erstanden, irgendeine alte Küche aus Vollholz stand noch aus, die ich, sobald wir mit der Hauptsache – Wand und Boden – fertig sind, überarbeiten und hübsch machen wollte.
Doch es kam mal wieder anders, und ich freue mich über meine neu erstandenen Küchentüren.
Die Annonce lautete „Loads of boards for sale 500mm x 1 meter perfect for wind breaks for the garden“, doch wer braucht schon einen Windschutz im Garten, wenn er doch so viele schöne Steine hat, die er zu Hügeln auftürmen kann? Nein, diese Boards würden einmal meine Küchentüren werden, das stand fest, als ich das Foto sah. Und mein Mann war noch nicht mal sooo dagegen, was mich verwunderte und gleichzeitig freute. Ich kontaktierte somit schon wenige Minuten nach Ollies Zustimmung (= „Wenn’s unbedingt sein muss …“) den Verkäufer, und schon saßen wir im Auto in Richtung San Bartolomé.
Wir folgten dem Verkäufer über eine Buckelpiste bis zu einem großen, nicht bebauten und auch nicht bepflanzten Grundstück und staunten nicht schlecht, als es hieß, wir müssten die Boards, die auf dem Acker verstreut herumlagen, selbst zusammensuchen. Aber was tut man nicht alles, die Bretter waren schön, und der Preis war okay und vor allem: Ich wollte sie unbedingt haben. So stolperten wir über vertrocknete Kristall-Mittagsblumen (Mesembryanthemum crystallinum L.) und vertrieben zahlreiche Geckos, die es sich im Schatten der Bretter gemütlich gemacht hatten. Wir überprüften, dass die Objekte meiner Begierde auch ja nicht zu kaputt und zu verbogen waren, sondern nur einen überschaubaren Prozentsatz an Gammeligkeit besaßen, denn in fast allen saßen Schrauben, an anderen klebte Geckokacke und wieder andere hatten ein paar Löcher. Aber das kann man ja rausschrauben, abwischen und ignorieren, bzw. besser: lieben.
Ollies Blick steckte voller Zweifel, als er die zwanzig abgenuddelten Dinger ins Auto lud, meiner voll begeistertem Irrsinn.

Wir fuhren nach Mala, luden ab und begannen mit der üblichen Arbeit. Nach 3 Stunden Gravaschipperei wollte ich es dann wissen. Wie würde das alte, trockene und ergraute Holz aussehen, wenn es erst mal abgeschliffen wäre, wie, wenn wir ein bisschen Essig-Stahlwolle-Mischung draufgegegeben hätten und wie, wenn es mit Leinöl zum Leben erweckt würde?

So:

Also ich, ich finde das in der Mitte ganz wunderbar!
Wir wollen in den nächsten Tagen, wenn wir eh im Baumarkt sind, nach „Nogalina“ schauen, das ist ein Extrakt aus Walnuss, das sowohl zum Färben von Holz verwendet wird, als auch als Tinte. So haben Leonardo da Vinci wie auch Rembrandt damit gemalt, und das ist für mich ein Grund mehr, es unbedingt auszuprobieren. (Das Titelbild zeigt so einen Walnussbaum (Juglans nigra), aus dem die Farbe gewonnen wird. Quelle: wikipedia)

Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf meine neue Küche, auch wenn es noch ein bisschen dauern wird, bis sie steht.

6 Gedanken zu „Die neue Küche ist da!“

    1. So dunkel ist das gar nicht, aber es ist auch erst ein erster Versuch. Wir haben das alte Zeug genommen, mit dem wir vor einem halben Jahr die Balken für die Türstürze eingestrichen haben, das war eh schon drüber und wir müssen neu anmischen, bzw. mit diesem Nogal arbeiten. Wir sind also noch in der Findungsphase 😉

    1. Ich hab Ingrid (s.o.) schon geschrieben, dass noch nichts feststeht. Aber wir werden in der Küche ein Fenster und eine Claryboya (Oberlicht) haben, außerdem gibt es keine Tür zur Diele (die auch eine Claraboya haben wird) und die Tür zum Patio wird mit Glas sein. Zudem haben wir weiße Wände und hohe Decken. Es sollte also nicht zu dunkel werden. 😉

  1. Wie immer tanze ich aus der Reihe. Mir gefällt das unbehandelte, nur abgeschliffene am besten. Kann mir eine Küche daraus sehr urig vorstellen.

    1. Ich finde die Türen komplett ohne Bearbeitung prima, aber Schleifen UND Behandeln (Ol, Wachs) muss sein, alles andere wäre in meiner Küche unpraktisch. Und nur Öl oder Wachs, eh, das erinnert mich (billige Kiefer) an alte Etagenbetten von Mitschülern aus meiner Kindheit. Oder an IKEA Ivar oder … 😉 Nee, ich stehe gar nicht auf unbehandeltes Kiefernholz.

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