Die Woche war extrem anstrengend, und selten haben wir uns in den letzten Monaten so aufs Wochenende gefreut – und es gebraucht.
Wir haben tatsächlich das geschafft, was ich – wie immer mehr als optimistisch – geplant hatte, nämlich die Böden in den restlichen Räumen zu betonieren (mit Ausnahme von „Lese-“ und Arbeitszimmer sowie dem Salón, wo wir aus bekannten Gründen noch keinen Grava verteilen konnten). Wir betonierten also die letzten zehn Quadratmeter des Gästehauses, der Rest der Küche, die Diele, das Atelier, das Badezimmer und das Schlafzimmer, zusammen knapp 65 m² in fünf Tagen.
Anders gesagt: 97,5mal den Zementmischer befüllen mit insg. 455 Schaufeln Sand, 585 Schaufeln Kies, 130 Schaufeln Zement und 650 Litern Wasser und 195mal die volle Schubkarre durchs Haus schieben (Ollies Job).
Noch anders gesagt: 195mal den Inhalt der Schubkarre über Schaumstoffplatten an die gewünschte Stelle wuchten, abladen, den Schlotz dann ordentlich verteilen und mit der Wasserwaage gerade abziehen (Neddes Job).

Und ich bin stolz erklären zu können, dass die Höhendifferenz (zumindest in den letzten drei Räumen, die anderen habe ich mich noch nicht gewagt zu messen) nicht mehr als maximal einen halben Zentimeter beträgt. (Und das ist nur die Sauberkeitsschicht, die muss nicht so genau sein! wie Ollie stets betonte, damit ich a) nicht herumtrödle und mich in meinem Perfektionismus verliere und b) – weit schlimmer – mich nicht wie Rumpelstilzchen über ein paar Dellen im Boden ärgere. Dazu noch ein neuer Soundtrack, der mir bei gemeinsamer Betrachtung des Küchenbodens im Vergleich zu den Wänden im Patio durch den Kopf schoss und seitdem dort nicht mehr wegzudenken ist.)
Den Kärcher haben wir auch endlich zurückbekommen, nachdem er knapp einen Monat in Reparatur war und uns mit den Worten: „Da war nichts kaputt“ zurückgegeben wurde. Was also taten wir?
Natürlich, Fotos machen, um im Zweifel beweisen zu können, dass wir alles richtig gemacht und die anderen keine Ahnung haben:
Stecker ist drin. Der Schlauch … … kommt da hinein. Und der andere Schlauch dorthin. Auch die Pistole ist richtigt montiert.
Dann legten wir los, und zu unserer Überraschung funktionierte der Kärcher wunderbar. Ich kärcherte also munter drauf los, bat Ollie zu filmen, wie der Staub von den Wänden gefegt wird, was für ein Spaß, schau, wie es staubt! Und er: „Mach doch mal aus und wieder an!“
So sehe ich aus, wenn ich mich ärgere. So richtig. Ich war fast fertig, aber eben nur fast, wir wären ein Zimmer weiter gewesen, hätten hier weitermachen können, den Grava einfüllen, dann die Folie und die Sauberkeitsschicht, aber nein, „mach doch mal an und wieder aus.“ Das Ding war tot. Genau wie vor der „Reparatur“. So wie immer, wenn man ihn nur kurz ausgeschaltet hatte. Nur ein kleiner, dünner Strahl kam noch aus der Pistole heraus, kein Druck, keine Luft, nur ein piesliger, kleiner Strahl, der resultatslos an der Wand herunterlief. Warum hörte ich nur auf den Mann? Mach doch mal aus und wieder an …
Was Ihr nicht seht, ist wie ich die Pistole von mir werfe und böse herumfluche, Ollie weiß nämlich ganz genau, wann er die Kamera ausmachen und sich in Sicherheit bringen muss.
Doch natürlich gaben wir nicht auf. Und natürlich bin ich nicht lange böse, weder auf mich, noch auf meinen Ollie.
Wir warteten.
Ollie lüftete das Gerät.
Und klar, dann lief er wieder, und ich konnte meine Arbeit beenden. Viel Lärm um nichts.
Das Gute an der ganzen Geschichte war, dass wir nun ein Beweisvideo hatten, von dem, was passiert, wenn man den Kärcher „an und wieder aus“ macht. 1)Witzigerweise denken wir jetzt, dass nicht der Kärcher das Problem ist, sondern der Schlauch, bzw. der Anschluss dessen, der ein Rücklaufventil besitzt, und möglicherwiese nicht mit dem Kärcher zusammenspielt. Aber die Prüfung steht noch aus. Heute haben wir so einen Anschluss gekauft, Montag wird ausprobiert.
Für die nächste Woche steht also an:
1. Schlauchanschluss wechseln und Kärcher testen
2. Bildhauerei (dazu vermutlich nächstes Wochenende mehr)
3. Grava im „Lesezimmer“ verteilen.
4. Grava im Arbeitszimmer verteilen2)Tatsächlich haben wir den Eindruck, dass die Ecke allmählich trocknet. Hoffen wir das Beste!
5. Lesezimmer- und Arbeitszimmerboden betonieren.
6. Alles Zeug (Balken, Klamotten, Geräte, Technik, Reste, Folien, Kommoden u.v.m.) aus dem Salón ins Arbeitszimmer räumen, um die Woche drauf damit zu beginnen, den Boden im Salón ein paar Zentimeter zu erniedrigen, um ihn dann – Ihr wisst Bescheid – mit grobem und feinem Grava zu füllen, eine Folie draufzulegen und auch hier einen Sauberkeitsschicht – die letzte! – zu betonieren. Und dann, liebe Freunde ….
Dann kommt der Strom.
Fußnoten
↑1 | Witzigerweise denken wir jetzt, dass nicht der Kärcher das Problem ist, sondern der Schlauch, bzw. der Anschluss dessen, der ein Rücklaufventil besitzt, und möglicherwiese nicht mit dem Kärcher zusammenspielt. Aber die Prüfung steht noch aus. Heute haben wir so einen Anschluss gekauft, Montag wird ausprobiert. |
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↑2 | Tatsächlich haben wir den Eindruck, dass die Ecke allmählich trocknet. Hoffen wir das Beste! |
Das hört sich gut an, eine fleißige Woche mit ordentlichem Fortgang. Richtige Erfolgserlebnisse einfahren …. und weiter im Text. Was bedeutet: dann kommt der Strom? Heißt das dass ihr die Stromleitungen Schlitzen und in den Wänden verlegen wollt?
Lg
Betnd
Schlitzen eher nicht, das wird bei den Mauern nicht recht klappen. Vermutlich zuppeln wir die Kabel durch die Fugen, ansonsten müssten wir die Steine kaputtflexen, und das muss ja nicht sein. Urspünglich wollten wir diese Macarrones verlegen, diese Plastikschläuche, um die Kabel zu schützen. Aber das scheint kein Muss zu sein, und so wird es hoffentlich gehen, sie irgendwie zu befestigen und drüberzuverputzen.
Ja, wir müssen da noch drüber nachdenken, das merke ich gerade selbst xD
es geht voran und wie gehts mit Muskelkater und so, habt Ihr wahrscheinlich nicht mehr.
Gruß Ingrid
Och, die Muskeln tun schon weh, bei mir hauptsächlich die Oberschenkel vom Hinsetzen und Aufstehen, bei Ollie die Arme vom Schippen. Aber heute geht’s wieder. das Wochenende war wirklich nötig 😉
Ihr könntet auch Fläche Kabelkanäle auf die Steine nageln. Die lassen sich anschließend gut unterputzen
Überlege mir doch so eine kleine Bauernhütte in Eurer Nähe zu kaufen, wo Ihr jetzt so viel Wissen und Übung habt, hätte ich doch die perfekten Vorarbeiter, hihi! Die Muskeln habe ich ich schon auf dem Whatsapp-Foto bewundert. Alle Achtung! Werde keinen Streit mehr mit Dir anfangen. Spaß beiseite, es wird und das finde ich toll! Eure Ausdauer in meine Finger beim Tippen des neuen Textes. Bin jetzt überzeugt, dass wir Weihnachten die Gans braten können.
Wow! Arbeitstiere ihr seid!! Super!!
😀
Es tut mir ja fast weh, aber dein Kärcher-Video ist so ziemlich das Lustigste, was ich in den letzten Wochen gesehen habe. Dieses verzweifelte „ich tu so, als ob es noch wie vorher funktionieren würde“-Auf-und-Ab-Bewegen… Ich habe Tränen in den Augen vor Lachen.
„Mach doch mal aus und wieder an.“ sollte ein Mem werden, wenn es nicht schon eins wäre: „Did you try switch off and on again?“
Das alles mache ich doch ausschließlich zu Eurer Belustigung! xD