Da hab ich in meiner letzten Planung doch glatt eine Arbeitswoche unterschlagen! Nicht absichtlich, eher aus gnadenlosem Optimismus heraus oder, so könnte man es auch sehen, aufgrund meiner Aufmerksamkeitsspanne von hier bis zum nächsten WLAN-Signal. Natürlich konnten wir am Montag nicht mit dem Estrichboden beginnen – Erstens weil wir einen Fehler korrigieren und die 1,5er Kabel innerhalb der Doppelsteckdosen mit 2,5er-Kabeln austauschen mussten, zweitens weil sich unser 13-Jahre-altes Auto schon wieder in der Reparatur befand (nichts Schlimmes, es roch – und riecht noch immer – im Innenraum stark nach Benzin, nicht schön, aber es macht Laune beim Fahren) und drittens, weil wir die Steck- und Verteilerdosen doch lieber vor dem Estrichlegen in den Wänden fixieren wollten; nicht, dass der Macarrón nicht reicht oder die lose Steckdose in den frischen Zement platscht!
Und so bestellten wir zwar den Sand, befassten uns dann aber erst einmal mit dem Problem, dass sich alle Steck- und Verteilerdosen, die an sperrigen Plastikschläuchen bammeln, ganz arg gegen das Fixieren in der Wand wehrten. Das mag mit daran liegen, dass wir statt Gips Kalkmörtel verwenden, und der trocknet eben nicht so schnell wie Gips. (Gips und Kalk sollte man nicht zusammen verbauen, das hatten wir zumindest mal gehört, und ich wollte gerade eben hier die Gründe zum Besten geben, finde dazu aber nichts Gescheites. Irgendwas mit Schwefel und Volumen und so. Chemie. Langweilig.) Aber die Macarrones standen auch teilweise ganz schön unter Spannung, so, wie wir sie durch die Fugen gezogen haben.

Aber zurück zu den Steckdosen.
Ollie war hier, wie so oft, der Mann am Mixer, diesmal rührte er den Mörtel allerdings per Bohrmaschine an, die benötigten Mengen waren klein genug dafür. Dann entstaubten wir die jeweilige Umgebung der Steck- oder Verteilerdose mit einem ollen Besenkopf, befeuchteten die Wand mit einer Blumenspritze (bis deren Sprühkopf nach einem zu kurz geratenen Wurf in zwei Teile zerbrach und nahezu (s.u.) unbrauchbar wurde), warfen dann mit Schwung – Ollie per Kelle und ich per Hand – den Kalkmörtel dagegen und pressten zum Schluss Dose und Maccarón in den kalkigen Schlotz. Nun kam noch die Wasserwaage zum Einsatz, denn die Dosen sollen ja, wenn schon nicht auf gleicher Höhe, dann wenigstens alle gerade sein.
Manchmal benötigten wir zusätzlich noch ein Brett, das die Dosen an der richtigen Stelle im Mörtel fixierte, manchmal auch eine Harke auf einem Stuhl (inoffiziell ist dies meine erste Installation. Ja, das ist Kunst. Und das muss so).
Wir behalfen uns mit Brettern, die wir dagegenlehnten … … oder darunterhoben. Mal kurze … … mal lange. Mit der Harke wurde daraus Kunst … Die stolze Künstlerin xD
Vier Tage hat es nun also gedauert, bis alle Dosen und auch ein paar vorwitzige Macarrones mit Mörtel versorgt wurden. Die zweite Sprühflasche, ehemals mit Putzmittel befüllt, versagte heute ihren Dienst, weshalb ich zu guter Letzt wieder die alte verwendete, die ich in einen großen Eimer stellte, weil sie nicht nur die gewünschte Wand, sondern alles um sie herum – also auch mich – großzügig mit Wasser besabberte. (Wir müssen unbedingt dran denken, eine neue zu kaufen, aber das wird ganz sicher wieder nichts! Aufmerksamkeit, WLAN-Signal, Ihr wisst schon, ich bin damit nicht allein …)
Ollie fegte heute auch noch den ganzen Rotz (Staub und Steine) zusammen, der sich vom ersten Betonboden gelöst hatte und wirbelte dabei eine Menge Staub auf. Trotz Maske darf er deswegen heute prophylaktisch auf der Couch schlafen. Soviel Staub in der Nase, whäh!
Eine gute Nachricht dann zum Wochenende: Wir haben unseren Kärcher wieder und er funktioniert!
Kärcher? Kärcher! Ja, da war doch was.

Vor über 2 Monaten hatten wir den nach langem Hin und Her ein zweites Mal in Reparatur gegeben und nach langen Diskussionen einen Ersatzkärcher gestellt bekommen, mit dem wir die Wände entstaubten. Zwischenzeitlich hatten wir schon gedacht, die hätten uns vergessen und wir könnten den Kärcher K5 Premium Full Control Plus behalten, doch nein, am Dienstag der Anruf, der Kärcher (K3, ohne coolen Namenszusatz) sei gesundet. Allein die Vorstellung, wir hätten zwei Monate warten müssen, treibt mir die Tränen in die Augen. Also. Läuft doch alles.
Deswegen: Am Montag, ja da beginnen wir dann mit dem Estrich.

Titelbild: Voll gemein! Da hält Ollie die Kamera schräg, und nun sieht es aus, als hätte ich die Verteilerbox total schief eingebaut! Ist sie aber nicht! Die Blase ist ganz genau in der Mitte! Pöh.
Ihr beide seid unglaublich toll. Ich bin sooo beeindruckt von allem was ihr schon geschafft habt und das trotz des einen 😉 oder anderen Hindernisses, dass euch auf diesem wilden Ritt begegnet.
Und es ist toll aus der Ferne daran teilhaben zu können (ohne selbst einen Finger zu rühren🙈🤭)
Fühlt euch mal kräftig umarmt dafür💖 und
WEITER SO….!!!
Danke, gerade gestern Abend war so ein Motivationsschub dringend nötig. 🙂
BTW: schönes Foto von euch!👍
🙂
Und jetzt kommt als nächstes der Estrich?
Hatte der Elektriker die Verkabelung nicht geprüft?
Warum die größeren Kabel ?
Ich hoffe, der Estrich kommt jetzt, ja. Der Elektriker ist noch krank und wird, sobald er wieer gesund ist, den Verteilerkasten installieren und dann (oder zuvor) die Kabel prüfen – alles nachdem wir den Estrich drin haben, sonst müssten wir jetzt eine Pause einlegen. Und was soll schon sein? Im größten Notfall, also falls eins der fabrikneuen Kabel an irgendeiner Stelle kaputt ist, ziehen wir ein neues durch den Macarrón. An die Anschlüsse selbst kommt man ja ran, es sollte auch alles richtig verkabelt sein, ist ja kein Wunderwerk.
Die größeren Kabel einfach nur, weil wir zu bequem waren. In den Steckdosendosen ist wenig Platz, und die 2,5-mm²-Kabel sind sehr steif und sperrig, so dass es schwierig war, diese in den kleinen Dosen unterzukriegen. Da Ollie mehrfach gelesen hatte, dass kleine Distanzen durchaus mit 1,5-mm²-Kabeln überbrückt werden können, verbauten wir in einigen Steckdosen dann halt nur 1,5er. Dann aber wurde uns vom Profi gesagt, dass das nicht gut wäre, also die Dosen wieder auf und die dicken Kabel, egal, wie sie sich wehrten, wieder rein. Nicht pfuschen, das war es einfach nur. Aber es kostete einen Tag. 😉
das Foto von Euch ist wirklich super
Ingrid
Danke 😉 Ich mag die Punkte in Ollies Gesicht, fast genau so viele wie bei mir immer xD
ihr seids cool…