Arbeitszimmer verputzt

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Es dauert mal wieder alles länger als erwartet, aber wir hingen am Montag ziemlich durch, und dann ist da das Problem mit der Solartherme, die trotz Sonnenschein nicht funktioniert und nach anderthalb Jahren schon rostige Stellen hat, und außerdem noch der Türsturz, der ja auch noch eingebaut werden wollte.

Die Türöffnungen zwischen Lesezimmer und Schlaf- und Arbeitszimmer sind ein ganzes Stück höher als es die anderen sind, und so wollten wir sie anpassen, damit alles schön einheitlich ist. Vorher war dort eine Tür mit einem kleinen Fensterchen obendrüber; das war zwar charmant, aber die Tür darunter viel zu niedrig.

Da wir eine höhere Tür als 1,90 m haben wollen, wäre entweder aus dem kleinen Fenster ein schmaler Spalt geworden – und das lohnt ja nicht und kostet nur unnötig Geld – oder aber die Tür wäre 2,20 hoch geworden, und damit 15 cm höher als die zum, Wohnzimmer. Hätte blöd ausgehesen, dachten wir. Nein, lieber alle Türen gleichhoch! Alles soll seine Richtigkeit haben, wo kämen wir denn hin, wenn eine Tür so und die andere so hoch wäre? Wir sind doch hier nicht im Takatukaland!

Ihr ahnt, was kommt, oder?

Ollie flexte links und rechts (erst mal im Lesezimmer) eine Aussparung in die Wand, wo der neue hölzerne Türsturz Platz finden würde.

Ich schliff derweil die Bretter aus Kiefernholz, die seit 3 Jahren bei uns lagern und bereits von der Sonne etwas verfärbt waren (und trotz Schleifen noch sind) ab und bearbeitete sie – genau wie neulich die Küchenarbeitsplatte fürs Gästehaus – mit einer Drahtbürste. genauer gesagt mit dem kleinen Akkubohrer, auf dem ein Drahtbürstenkopf rotierte; das ersparte Arbeit. So holte ich mehr Struktur aus dem Holz, so sieht es später interessanter, nicht so glatt und steril aus.

Kurze Zeit später war die erste Hälfte der Bretter in der Wand, und Ollie flexte die Aussparungen in der anderen Mauerhälfte heraus. Gut war, dass die Bereiche an den Türen aus Cantos bestehen, das sind diese leichten, zu Blöcken gesägten Lavasteine, die man gut flexen kann. Bei richtigen Steinen wäre das deutlich schwieriger gewesen und wir hätten die Wände abstützen müssen. Manchmal gibt es halt auch Dinge, die flutschen.

Und dann, als der gesamte Türsturz drin war, also als Ollie beide Seiten weggeflext hatte, die Bretter eingebaut und ordentlich mit der Wasserwaage ausgerichtet hatte und die Lücken mit Bauschaum ausgefüllt hatte, erst dann fiel uns auf, … dass die Tür zum Wohnzimmer deutlich niedriger ist! Überhaupt sind alle Türen unterschiedlich hoch! Wir maßen alle nach! Unterschiedlich! Nix von wegen 2,14 m! Irgendwie so ungefähr über 2 Meter hoch, mal mehr und mal weniger, also …

Doch anstatt unseren „Handwerker“ zu verfluchen, der uns damals die Türen erhöhte … lachten wir beide. Tatsächlich! Was soll’s denn?
Scheiß drauf! 😉


Dann war da noch die Solartherme „Ingesol“, ein kanarisches Fabrikat und: bereits jetzt rostig und nicht funktionstüchtig. Es ist richtig angeschlossen, keine Frage, wir sind genau nach Anleitung vorgegangen, auch die Videos des Herstellers haben wir akribisch befolgt. Doch als wir die Solartherme endlich ans Wassernetz anschlossen, gab’s kein Warmwasser. Nichts. Egal, wie lange wir es laufen lassen, es kommt nicht warm aus dem Hahn. Nicht einmal lauwarm. Man fühlt einen minimalen Unterschied zu dem völlig kalten Wasser bei der Kaltwassereinstellung des Hebels, das wohl! Aber mehr auch nicht. Heißt: Alles richtig angeschlossen, keine Rohre verwechselt (dazu hätte man sich auch verdammt blöd anstellen müssen!), und dennoch kein Erfolg.

Wir gingen zu Yayo, wo wir die Therme erstanden hatten, und erklärten unser Problem. Dort steht das gleiche Modell im Laden, sieht genau so aus wie unseres, und die Schläuche und Codos und Zu- und Abläufe sind genau so miteinander verbunden wie unsere. Das bestätigte auch der nette Angestellte, dessen Namen ich nun zum dritten Mal vergessen habe, als er unsere Fotos sah. Er gab uns eine Telefonnummer eines Klempners, den wir doch bitte kontaktieren sollen, der kenne sich mit Ingesol-Thermen aus, sei ein Fachmann.

In Deutschland (und Europa) wäre das ein Fall für den Service des Verkäufers, also Yayos gewesen, doch hier verlangt der unabhängige Klempner, der weder bei Yayo noch bei Ingesol angestellt ist, schon einmal 20 Euro für die Anfahrt. Das schrieb er mir, als ich per Whatsapp nachfragte, was es denn kosten würde, wenn er käme. Nun, die Antwort war präzise, ich hätte wohl fragen sollen, was er pro Stunde nimmt, das nämlich verschwieg er, erklärte mir dennoch freundlich, dass er auf Anhieb sehen würde, dass wir ganz viele Fehler gemacht hätten:
Zum Beispiel hätten wir Teflonband statt Hanf verwendet, das ginge ja gar nicht, und dass einige Dinge fehlen würden, sagte er auch noch, und vermutlich wäre die Hälfte schlecht montiert.
Aber welche Sachen sollten denn fehlen? Wir hatten alles vermontiert, was wir vom Yayo erhalten hatten! Und schlecht montiert? Pft, alles ist dicht, was soll da schon schlecht montiert sein?
Eine für uns ärgerliche Ferndiagnose. Vermutlich aus Erfahrung heraus, ja, das mag sein. Dennoch waren es lose Behauptungen, um … ja, um was? Mehr Geld rauszukriegen?

Wir fragten nun auch noch einmal direkt beim Hersteller an, diesmal schickte ich blöderweise die falschen Fotos hin. Die nämlich, die Ollie machte, nachdem er an die bestehende Installation für den Übergang Rohre geknüppert hatte, um die Therme zu befüllen.

Und das ist ein No-Go! Und damit erlischt die Garantie! Das sagte man uns zuvor bei Yayo, und ich hab’s trotzdem geschafft, ausgerechnet diese Fotos zu schicken, irgendwie sollte ich genauer hinschauen, bevor ich etwas versende. Sehr ärgerlich.

Und dennoch. Wie soll man denn sonst den Teil der Solartherme befüllen, wenn nicht so? Und vor allem: Sogar in den Videos des Herstellers wird es GENAU SO GEMACHT!

Zwar mit einem billigen Wasserschlauch, aber das sollte nicht das Problem sein. Wenn die uns also da einen Strick draus drehen, werde ich wild.

Jedenfalls erklärte auch der Hersteller, dass wir doof seien, weil wir Teflon benutzt hätten. Teflon wäre für solche Temperaturen nämlich nicht geeignet. Außerdem hätten wir ein falsches Teil benutzt, deswegen der ROST an einigen Stellen. (Eines der vielen Teile, die wir zur Therme dazugeliefert bekamen.) Und da wäre ein Loch nicht geschlossen, das ich bei der Installation des Heizelements – nach Anweisung! – reingebohrt hatte. Mag daran liegen, dass der Teil im Video durch ein Pop-Up-Fenster überdeckt wird, so dass man die letzten zwei Sekunden nicht mehr erkennen kann, was geschieht. Aber das war sicher keine Absicht. Nur takatuka.

Und nun?
Nun warten wir auf eine Antwort des Klempners. Den fragte ich erneut nach seinem Stundenlohn, und er antwortete auch nach einigen Tagen, obwohl ich das Gefühl hatte, dass er schon gar keinen Bock mehr hatte, weil ich so viel wissen wollte.
Das hatte ich schon öfter, es scheint, als wäre es despektierlich, wenn man dem „Handwerker“ kein Vertrauen schenkt. Wenn man vorher wissen will, was etwas kostet, zum Beispiel.
Aber wenn es so viele schwarze Schafe gibt, was können wir dafür? Nicht noch einmal lasse ich einen „Handwerker“ antrudeln, der mir im Nachhinein eine überteuerte Rechnung präsentiert, weil er ja ein „Fachmann“ „auf seinem“ „Gebiet“ … aaaah! (Ja. Schon passiert. Blöd, ich weiß!)

Gestern nun schrieb ich frohgemut und mit Blümchen und Sönnchen und muchos Saludos zurück, er solle bitte sagen, wann er kommen könnte. Ich denke, im Laufe der nächsten Woche wird er vielleicht möglicherweise antworten, wenn er Lust hat. Mal sehen, was er zu dem Rost zu sagen hat, und mal sehen, was wir denn wirklich alles so falsch gemacht haben. Kann ja sein. Wir sind ja nicht unfehlbar.
Es kann aber auch sein, dass das Ding einfach nur kaputt ist.


Etwas angenehmer, nein viel angenehmer, war die Fertigstellung der Arbeitszimmerwände. Es fehlt nur noch der Teil über dem neuen Türsturz, dann kann auch schon der Tischler kommen und die zwei Türen einbauen. Dann folgt auch das Fenster, deswegen fehlt auch hier noch der Feinputz. Ich finde trotzdem, es sieht schon prima aus. Außerdem hallt es. Wie … in einem neuen Haus. Hihi.

Und wenn erst mal alles weiß gestrichen ist!
Ollie hat einen weiteren Test mit einer weiteren Farbmischung (ganz einfach: Weißkalkhydrat + Wasser im Verhältnis 1:3) gemacht. Diesmal wurde dolle vorgewässert und wir werden länger warten, bevor wir die nächste Farbschicht auftragen. Beim letzten Mal (im Gästehaus) hatten wir vermutlich zu schnell drübergemalt, und deswegen kreidete es. Nein, man muss der Kalkfarbe Zeit lassen, um zu carbonisieren oder so, und so geben wir der Wand mal eine Woche und schauen, was passiert. Wäre schön, nicht wieder alles zehnmal streichen zu müssen.
Aber wenn, dann machen wir’s halt, bis wir das richtige Mischungsverhältnis und die richtigen Zutaten haben, die zu unseren Wänden passen. Wir haben Zeit.

Habt einen schönen Sonntag! Ich meld mich wieder.

6 Gedanken zu „Arbeitszimmer verputzt“

    1. Ich glaub, mein Eintrag klang schlimmer, als es ist 😉
      Na, am Dienstag kommt der Klempner und sieht sich alles an. Wir werden sehen, vielleicht ist das ein ganz Netter. Werden ihn auch gleich fragen, wenn er nett ist, ob er uns bezüglich Solarenergie beraten kann. Bisher hat es sich in Spanien nicht gelohnt, so was zu machen, und lohnen tut es sich immer noch nicht, da man keinerlei Förderungen bekommt und auch nicht viel Geld, wenn man einspeist, aber man zahlt wenigstens nicht mehr drauf wie zuvor. Da gab es eine Steuer, die diejenigen zahlen sollten, die ihre Energie nicht vom Energieriesen beziehen, als solidarischer Ausgleich. Seufz.

  1. Ihr Pechvögel!
    Aber auch in D wird Mist gebaut. Ich habe solchen Heizungssalat im Keller. Seid froh dass ihr nur warmes Wasser braucht und nicht noch eine Gasheizung. Das mit der unterschiedlichen Tür Höhn ist natürlich ein echter Hammer. Das mit der Solarthermie auch. Aber ihr seid es ja gewohnt. Wie gesagt In Deutschland werden die Handwerker auch immer schlechte, unzuverlässige und auch immer teurer. Gleichzeitig halten die Installationen nicht mehr so lange wie früher. Mir wurde geraten meine 20 Jahre alte Heizung zu lang in Ehren zu halten wie es irgendwie geht weil die neue Heizung keine zehn Jahre mehr halten wird. Ständig bekomme ich Werbung meine Heizung doch endlich auszutauschen auch wegen dem Umweltschutz. Mein Schornsteinfeger aber sagt mir und auch einige Fachleute dass der Wirkungsgrad meine Heizung mit 98 % wohl eher nicht zu verbessern sei. Und da es sich um eine Gasheizung handelt habe ich mit Feinstaub etc. auch keine Probleme. Von daher kann ich euch nur weiter wünschen den Kopf oben zu halten und da irgendwie durch zu kommen. Das Ziel ist ja zum greifen nah, zumindest was die Gäste Wohnung anbetrifft. Und wenn ich mir die Bilder so anschaue sehe die verputzt Wände mit den Steckdosen doch richtig toll aus. Wieder mal großes Lob von mir

    1. Heute ist schon alles besser (s.o. Antwort auf Ingrid). Wie schauen nach vorne und freuen uns auf Dienstag, wenn der Klempner kommt. Wird schon 😀 (Das mit der Gasanlage würde ich auch so machen! Nur nicht reinreden lassen! Solange nichts zu explodieren droht …)

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