Die Fenster (für Lese-, Schlaf- und Arbeitszimmer) sind da!
Sie sind wundervoll, haben nicht ganz die Größe wie besprochen, aber das werden wir schon hinbekommen. Wie immer. Vorgestern hat der Tischler sie vorbeigebracht, heute habe ich bereits zwei geölt, bald gilt es, die Mauern darunter ein Stückweit zu erhöhen und die Fenster dann einzubauen. Dauert also noch einen Moment, aber wir haben ja keine Eile.
Wegen fehlender Fenster hatten wir in den letzten Wochen wenigstens Zeit, unerledigte Dinge zu erledigen. Beginnen wir bei der unfertigen Mauer zwischen Diele, HWR und Speisekammer:
Fertig.
Und nicht nur das, sie sind auch bereits ordentlich verputzt. Nur die am Eingang bleibt unverputzt, dort werden wir einen Teil der Wand noch einreißen für unsere schöne, große Eingangstür:
Fertig auch zumindest die Vorbereitung für den HWR (der erste Raum links, wenn man reinkommt). Der besaß eine fürchterlich glatte Beschichtung, die gar nicht so einfach abging. Doch wir haben Werkzeuge: Ollie benutzte die Flex, ein Diamantschleifblatt, und schon ist auch dieser Raum fertig zum Verputzen.
Und weil die supergute, selbstgemachte Farbe beim ersten und zweiten Mal bekanntlich nicht deckt, malte Ollie. Arbeitszimmer: Fertig gemalt.
Sagte ich fertig?
Das Badezimmer ist komplett feinverputzt. Um die Dusche zu tadelakten, da reichte die Energie noch nicht, das möchte ich am Stück machen, und da darf vorher nichts weh tun. Eine Wand dauert meiner Erfahrung nach mindestens 6-8 Stunden, und damit die Ecken schön werden (schöner als beim Pilotprojekt „Gästedusche“), sollten sie hintereinanderweg getadelaktet werden. Heißt: mit Ollies Hilfe als Vorverputzer vier aufeinanderfolgende Tage plus Sgraffito.
Das war ein ganz schöner Krampf, dort oben zu verputzen. Das Gerüst passte nicht ins Bad, zudem brauchte Ollie es zum Grobverputzen von Patio und Küche. Und der Putzeimer (haha) war zu groß und zu schwer, um gemeinsam mit mir auf der Leiter Platz zu finden. Also krabbelte ich alle paar Minuten die Leiter hoch und wieder runter, füllte Putz in einen Becher, krabbelte, verputzte, krabbelte, füllte, krabbelte, öff. In der Ecke, die wir so clever mit der Wand verbaut haben, musste ich dabei sogar über die Leiter rüberkrabbeln, nur einige Male, aber dennoch hat das ganz schön geschlaucht.
Ollie hatte es derweil aber auch nicht leicht. Die Wände im Patio bröseln vor sich hin. Der Barro, der Mörtel, der die Steine zusammenhält, wird durch den Wind so langsam weggeblasen, gar nicht so gut, wenn man doch Mauern haben möchte, die halten. An den wichtigen Stellen hat Ollie nun grob verputzt, so stürzt uns erst einmal nichts ein. Ist ja auch mal wichtig. Wichtig auch die Planung des Antennenkabels, das vom Dach die Wand entlang bis ins Lesezimmer und von dort unterm Parkett ins und durchs Wohnzimmer zum Gästehaus führt. Fernsehen für alle!
An einem der vergangenen Dienstage war es dann unglaublich warm. Viel zu warm, um zu arbeiten. Also fuhren wir nur schnell mal hin, um ein bisschen aufzuräumen.
Dass eine stundelange Hauruck-Aktion dabei herauskam, wussten wir vorher nicht, doch verloren wir an dem Tag sicherlich 5 Liter Gesamtmasse 😉
Der Haufen, der im „Garten“ allmählich entstand, türmte sich, und wir wussten, dass wir den bald loswerden müssten, bevor auch der sich festsah, so wie es im Hühnerstall der Fall gewesen war. Und so fuhren wir am nächsten Tag zum Punto limpio, zu örtlichen Müllkippe. Vor Ort nahm mir ein freundlich aussehender Canario meinen Eimer mit alten Kabelresten ab und erkundigte sich, ob ich noch mehr von dem guten Zeug hätte. Dass er nicht dort angestellt war, sah ich gleich, doch sollte es uns nur recht sein, wenn er das Zeug vergoldete, mit dem wir nichts mehr anfangen können. Ich zeigte ihm die Fotos von unserem Haufen inklusive der alten, kaputten Aluminiumtüren, er nickte erfreut, setzte sich ins Auto und folgte uns zu unserem Haus. Dort angekommen versprach er, einen ersten Teil des Unrats noch am selben Tag abzuholen, den Rest am Folgetag. Er würde nichts dafür haben wollen, wir sollten bezahlen, was wir denken. Eine, oder vielleicht zwei Stunden später hatte er die Aluminiumtüren eingeladen und war mit ihnen verschwunden.
Hmn.
Als er weg war und ich den verbliebenen Haufen an ollem Holz und Draht und dem kaputten Staubsauger sah, war mir klar: Der kommt nie wieder!
Aluminiumtüren besitzen noch einen gewissen Wert, wenn man sie zu der großen Müllkippe fährt, der Rest ist Mist und kann weg. War er nun aber nicht, im Gegenteil, lag da immer noch herum, wir hätten es doch besser wissen müssen: Menschen sind schlecht und betrügen und belügen, und etwas anderes zu denken ist naiv.
Umso größer die Überraschung, als der Mann am nächsten Tag wieder vor der Tür stand, um den Rest in seinen Wagen zu laden. Potzblitz!
Das Tadelaktwaschbecken, auf das ich neulich noch so stolz war, hat einen Fehler. Es ist dicht, das schon, doch leider habe ich nicht ordenrlich genug gearbeitet: Dort, wo es abfließen soll, ist eine Delle, in der das Wasser steht. Nicht viel, aber es steht und macht Ränder.
Nun las ich im Internet, dass man Tadelakt durchaus reparieren kann, und so schob ich meinen leider falschgeleiteten Stolz beiseite und zerstörte mein Werk. Einen Teil zumindest kratzte ich aus und verputzte ihn erneut mit Tadelakt.
Rückschläge gab es sonst keine. Nur Fertiges.
Küche?
Fertig grobverputzt und bereits begonnen, feinzuverputzen. Check.
Das war also der vergangene Monat. Gar nicht so schlecht wie’s aussieht, obwohl es mir vorkam, als wären wir überhaupt nicht vorangekommen. Wie man sich irren kann und wie gut es ist, die Zeit per Blog Revue passieren lassen zu können. Ein Dankeschön an alle, die hin und wieder nachfragen, wie es denn so steht. 😉
Beitragsbild: Unser „Sandmann“ war krank, und so bestellte ich bei seinem Bruder den neuen Sand fürs Feinverputzen. Der fragte mich nach der Menge, ich erklärte ihm, dass der Sandmann immer mit so einem kleinen LKW voll ankam. „Ach der!“, sagte er uns lud 8 m³ feinen Sand bei uns ab.
Schätze, sie besitzen zwei verschiedene LKWs, einen kleinen mit einer Füllmenge von 8 m³ und einen anderen, kleineren mit etwa 5m³.
Nu wissen wir es.
Und im Garten sieht’s aus wie am Wannsee.
Eure Räume sehen echt hoch aus. Wie hoch ist den der Raum wo Ollie auf dem Gerüst steht?
Die Räume haben eine schöne Altbauhöhe mit 3,40 m (Bad, ich auf Leiter) bis 3,60 m (restliche Räume, Ollie auf Gerüst in Küche). 😉
Nur das Gästehaus ist niedriger mit 2,50-2,70 m.
Das sind echt beeindruckende Fortschritte. Das mit dem ehrlichen Müllsammler war doch eine wirklich positive Erfahrung. Das wärmt das Herz.
Es gibt eben nicht nur Schurken auf dieser Welt 😉
Toll, viel geschafft.
Was wird als Nächstes gemacht?
Wir haben jetzt die Auswahl:
a) Die Fenster einbauen (dazu die Mauer darunter etwas erhöhen, dann die alten Fenster raus und die neuen rein).
b) Weiter die Küche verputzen. Allerdings warten wir hier seit 2 Wochen auf ein Angebot des Gasinstallateurs. Der soll Herd und Ofen anschließen, und die Leitungen sollen natürlich unter Putz verlaufen. Solange der nicht da war, bleibt die Ecke unverputzt.
c) „Chaplones“, also Steine einbauen, als Schwelle zwischen draußen und Drinnen (Lesezimmer, Bad)
d) Dusche tadelakten.
e) Auf Türen und Fenster warten 😀
Ihr habt richtig was geschafft im letzten Monat. Es sieht schon richtig wohnlich aus! Bin gespannt auf die schönen Fenster und Fensterläden. Weiter so. Wir denken an euch.
Na, für wohnlich ist es für meinen Geschmack leider noch zu dreckig, aber ja, allmählich nimmt es doch Formen an! 😀
Sieht aus zu Christmas habt ihr es geschafft, oder?
Anita
Wir wollen es hoffen! 😉 Aber der Hauptteil sollte fertig sein, ja.