Es geht schneller voran als gedacht. Da die großen Brocken nun erledigt sind, passieren viele kleine Dinge, die das Haus immer weiter komplettieren und Euch viele kleine Einträge bescheren.
Fangen wir im Bad an:
Nein, die Wanne steht noch immer nicht an ihrem Platz sonderrn mitten im Weg, aber es gibt fließend Wasser und dazu sieht das Bad auch noch toll aus.
Hier der Balken, an dem wir uns die Zähne ausbissen. Hier aus der Nähe mit der akkuraten Nedde’schen Bauskizze. Denn das ist der zweite Protagonist: Die Badewannenmischbatterie. Und die soll da rein. Dafür braucht es einen Ollie, der sich Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter vorarbeitet. Viele kleine Bohrungen höhlen den Balken. Für die Rohre fräst er lang und senkrecht, … … um später die Holzüberstände mit dem Meißel zu entfernen. Richtige Löcher an fast die richtigen Stellen, … …. letzte Handgriffe …. … und dann sieht der Balken schon mal gut aus. Den Balken schleife ich mehrfach und öle ihn … … und die Wasserleitungen bereite ich für den Anschluss vor. Warm und Kalt zur Abwechslung an die richtige Stelle. Passt die Mischbatterie? Ja. Wie ’ne Eins. Noch fix mit dicken Schrauben und Dübeln am Boden befestigen … Und schon steht unser Badewannenwasserzubringerbalken.
Das sieht jetzt alles recht einfach aus, aber es kostete schon recht viel Zeit und Nerven. Allein den Balken auszuhöhlen war eine zeitraubende und anstrengende Angelegenheit, die Rohre so zu legen, dass auch alles in diesen einen Balken passt, war Millimeterarbeit. Die Anschlüsse nicht verkacken – nicht zu lang und nicht zu kurz durften sie werden! – war sehr wichtig. Als dann, als wir alles im Balken miteinander verbunden hatten, die Anschlüsse tatsächlich dicht waren, ließ ich mich zu einem kleinen Freudentanz hinreißen. Denn hätte es getröpfelt, hätten wir alles wieder auseinanderbauen, Rohre zerschneiden, neue Codos kaufen müssen und, und, und. Aber es passte. Und so tanzte ich.
Das nächste Meilensteinchen waren die neuen Türen. Vier Stück sind es jetzt, die in den Rahmen hängen, zwei davon bereits geölt.
Hier die beiden Türen im Lesezimmer; ungeölt und auf dem Foto noch ohne Scheiben. (Jetzt schon mit!) Hier die Tür vor ein paar Tagen in eben demselben Rohzustand im Bad. Die neue zweiflügelige Tür im Wohnzimmer. (Sieht immer noch so aus.) Nedde beim Ölen mit im Reiskocher erhitztem Leinöl. Der Farbunterschied überrascht mich dabei immer wieder aufs Neue. Die Tür zum Bad ist jetzt zweifach geölt und mit krüscheligen Scheiben drin, so dass uns niemand vom Patio beim … Baden zusehen kann.
Der Tischler fluchte, als er die Scheiben installierte. Sie seien zu groß, erklärte er, aber anstatt den Glaser dafür zur Verantwortung zu ziehen und neue, passende – die bestellten! – zu verlangen, verbrachte er lieber einige Stunden damit, die Tür an die Scheiben anzupassen. Womöglich war es ja gar nicht die Schuld des Glasers gewesen, aber das ist natürlich nur eine böswillige Unterstellung, böse Nedde! 😉
Nein, im Ernst. Der Tischler ist prima. Zuverlässig, pünktlich und macht eine tolle Arbeit. Dass einige Sachen mal nicht so laufen ist völlig okay, das tut es bei uns auch nicht. Und so knibbeln wir auch schon mal das Silikon vom Boden, oder kaschieren die Kratzer im Parkett oder die Kerben im gefärbten Türsturz. Sieht man später nicht, voll egal, und ganz ehrlich: Die Türen sind traumhaft schön!
Das dritte Projekt in den letzten zwei Wochen war das Parkett im Bad, das Ollie nun vollendete.
Die Schrägen (der Balken darf nicht gerade stehen!) machten es ihm nicht leichter, … … und auch die Wand mit den nicht geraden Linien bedeutete Schwierigkeiten. Wir hätten den Bereich auch mit Kalk begradigen können, aber irgendwie ist es doch so viel geiler … Und wenn sich ein Ollie (und eine Nedde) was in den Kopf setzt, kriegt er es auch hin. Egal, wie oft geflucht wird und egal, wie lang es dauert. Unglaublich, aber wahr, der Boden sitzt perfekt an der Wand! Wellenlinien an der gesamten Steinwandseite. Zum Schluss noch JEWEILS viermal („quer, diagonal, andersrum diagonal und längs“), unter ohrenbetäubendem Lärm geschliffen, also viermal mit 60er, viermal mit 120er und viermal mit 240er Schleifpapier … Au weia. Und schon ist das Badezimmer bereit zur letzten Ölung. Hammer!
Ich wiederum schliff zwei abgenuddelte Nachttischchen und ölte sie (Hinten links mit alter Färbung/Lack, rechts im Rohzustand. Die alte Farbe war schön, aber passte überhaupt nicht zum Boden.) Das Ergebnis ist nicht ganz wie erwartet, die Maserung heftiger als gedacht, damit ganz schön rustikal – aber immerhin auch sehr individuell. Die Räume nähern sich poco á poco einer bewohnbaren Optik.
Zu guter Letzt und endlich muss ich noch was ganz Hübsches erzählen:
Es war der 6. Januar, Heilige Drei Könige, als ich allein nach Mala fuhr. An der Tür hing eine Papiertüte, darauf einige Zeilen auf Deutsch. Der erste Gedanke galt den Nachbarn, die vielleicht einen Weihnachtsgruß aus Schokolade oder so hinterlassen wollten, doch dann die Überraschung:
Die Nachricht kurz und knapp: „Wir kennen uns nicht persönlich, aber ich verfolge schon lange euer Projekt! Dafür, dass ihr das teilt herzlichen Dank!“ Der Dank bestand aus zwei wunderschönen Bildern (siehe zweites Foto) … Ich war sprachlos, und hatte sogar ein bisschen Pipi in den Augen. An dieser Stelle, liebe Gaby: Ganz herzlichen Dank, wir freuen uns sehr, und die beiden Bilder (bist Du die Künstlerin? Das konnte ich leider nicht herausfinden, Werbung mache ich trotzdem!) werden bald einen angemessenen Ort im Haus finden! 😀
wow – schaut echt geil aus!!!
es ist einfach wundervoll