Lange her ist es, dass ich gebloggt habe, viele Wochen, in denen aber auch wirklich nicht allzu viel geschehen ist. Einerseits lag dies an meinem Urlaub in Berlin, andererseits an einem Motivationsloch, in das wir beide nach dem Umzug gefallen sind. Ja, wir haben noch einiges erledigen können, so hängt beispielsweise die Dunstabzugshaube, mit der wir uns ganz schön schwergetan hatten, die dann schief hing und immer noch hängt und wir das ignorieren, das sieht man ja gar nicht. Auch die Schubladen in der Küche haben noch keine Griffe, da mir die bestellten dann doch nicht gefielen, und so öffnen wir sie weiterhin mit Fingernägeln von der Seite aus, bzw. arbeiten uns von der unteren zur obersten vor. Aber die Lösung ist zum Greifen nah, Ollie will morgen mal fräsen …
Immerhin ist der Patio verputzt und gestrichen, zu 80% ist das Ollies Werk, da ich neben dem Urlaub auch so ein paar Tage ausfiel aufgrund von Wehwehchen, Geldverdienen und dem oben erwähnten Motivationsloch.
Das getadelaktete Waschbecken, das ein paar Macken hatte, reparierte ich halbwegs erfolgreich, indem ich Tadelakt anrührte und durch eine Damenstrumpfhose drückte, so dass nur die ganz feinen Bestandteile auf der unebenen Fläche landeten und mit kreisenden Bewegungen des Tadelaktsteins geglättet wurden – um dann alles wieder mit dem Arsch umzureißen: Es war nicht 100%ig perfekt, also versuchte ich es erneut, diesmal nicht mit Tadelakt, nein, ich war schlauer, ich nutzte einfach nur Kalk (NHL 3,5), denn was anderes ist vom Tadelakt ja auch nicht durch den Strumpf gerutscht. Umgerissen also, das Waschbecken ist nun ruiniert und ich geheilt von meinem ewigen Gerede vom Tadelakt.
Fazit: Waschbecken und Dusche werden nicht getadelaktet! Ich bin nicht gut genug, es mackenfrei hinzubekommen. Denn wenn eine Macke drin ist, dann geht es ganz schnell und die nicht glatten Stellen werden braun und hässlich.
Stattdessen haben wir jetzt Mikrozement gekauft, dasselbe Material, mit dem ich den „Fliesenspiegel“ und die Arbeitsplatte in der Küche gefertigt habe. Ist zwar nicht mehr so schön öko und organisch, dafür haltbarer und nicht so sensibel. Die Tadelaktidee habe ich dennoch nicht verworfen, ich liebe Tadelakt! doch werde ich den im Patio verwenden, um die bald gemauerten Bänke zu verschönern. Tadelakt geht halt immer – nur nicht, wenn es perfekt glatt sein soll.
Dieses Projekt steht also bald an, vielleicht sogar in der nächsten Woche.
Die Hähne krähen noch immer und nerven um vier, fünf, sieben und acht, den Tag über und abends. Keiner von den dreien scheint eine innere Uhr zu haben, oder sie sind alle blind und sehen nicht, wann die Sonne auf- und untergeht. Oder, und das ist am Wahrscheinlichsten, sie sind strunzdumm. Aber auch daran gewöhnt man sich irgendwann. Sagte man mir. Berliner sagten mir das. Die kennen sich aus. xD
Aber ja, wir haben uns eingewöhnt, und ich erfreue mich täglich an unserem schönen Haus. Wenn da nicht wieder etwas Farbe von der Wand bröckelt oder Ollies wundervolle Tür zum Kunstwerk wird oder immer wieder die Türklinken abfallen oder der Regen braune Muster auf die frisch gestrichene Wand malt oder bei Regen die Sicherung rausfliegt oder die Internetbuchse nicht richtig angeschlossen zu sein scheint oder das deutsche TV noch immer nicht läuft, aber halt! Wenigtens die letzten drei Problemchen haben wir in den letzten Tagen schon gelöst, es geht also bergauf.
Morgen soll es dann erst mal kräftig schütten, sagt der Wetterbericht und warnt auf maximaler Stufe vor 15 Litern pro Quadratmeter pro Stunde, bzw. 40 pro 12 Stunden. Hoffen wir, dass das Wasser direkt in die Aljibe läuft und nicht in die bodenlosen Bereiche im Patio. Wir haben Vorkehrungen getroffen.
So, heute mal keine Bilder, die reiche ich nach; ich bin froh, dass ich motiviert genug war, wieder geschrieben zu haben. Beim nächsten Mal mehr, vielleicht auch vom Regenguss, wenn unser Haus dann komplett in den Fluten versunken ist.
… und nach den angekündigten Regentagen gibt es hier wieder Froschtage, wie wir sie nennen: Alle klettern per Leiter auf die Dächer auf der Suche nach den Ritzen, durch die das Wasser gerauscht ist 😉
Grüße aus der Nachbarschaft – wir sind wieder da.
Claudia
schön, das es Euch noch gibt, langsam macht man sich Sorgen
Grss Ingrid
ich habe mich in den letzten Jahren schon gefragt, wann denn „endlich“ mal der Moment kommt, wo nichts mehr geht. Gut zu wissen, dass auch Ihr Beide eure physischen und psychischen Grenzen habt.
Jetzt bloß nicht nachlassen, hätte meine Mutter gesagt. Bringt es zu Ende:-)
Ich wünsche Euch weiter viel Glück und Motivation dabei.
Lg aus dem herbstlichen Rümmelsheim
Bernd
Vielen Dank für das Update, ich hab‘ euch vermisst!
Nach den harten Jahren eine Auszeit zu nehmen und mal „mañana“ … ist völlig legitim und sei euch von Herzen gegönnt! Mein Nachbar hat in dem einen Raum immer noch (seit zwei Jahren) keine Fußleisten, dafür funktioniert jetzt die Photovoltaik und die Heizung geht auch wieder. Dann lieber keine Fußleisten! 😀
Alles Liebe und Gute, Andrea
Das klingt ja schon mal ganz brauchbar. So Kleinigkeiten sind immer und werden auch bleiben. Kaum bist an einem Eck fertig ist am anderen was…..Genießt Euer Werk und lasst Euch den Rest den Buckel runter rutschen.
Ich liebe es, hier mitzulesen! Vielleicht stecke ich euch irgendwann in eine meiner Geschichten, dann sag ich euch Bescheid. <3