Wie in Deutschland, wird es nun auch bei uns Sommer, auch wenn einige von Euch immernoch denken, dass es hier keine echten Jahreszeiten gibt: Doch die Tage werden auch hier deutlich länger, es regnet nicht mehr oder wirklich nur vereinzelt, und die Sonne brennt heiß. Zeit, im Patio zu sitzen, zu quatschen und gelegentlich das ein oder andere Brettspiel zu spielen. (Bei uns gerade hoch im Kurs und täglich gespielt: „Akropolis“ und „Azul„.)¹⁾Nein, ich bekomme für die Verlinkung kein Geld, ich mag die Spiele einfach!

Der Boden ist fertig gefliest und verfugt, was nicht ganz so einfach war. Ich erwähnte bereits, dass wir die Terracotta-Fliesen²⁾eigentlich Barro-cocido-Fliesen vorher in Wasser einlegten, damit sie sich – vollgesogen und doppelt so schwer – besser mit dem Kalk verbinden. Und dass die Fliesen so saugstark und zudem uneben sind, machte es unmöglich, mit so einem Fugbrett oder Gummischwamm drüberzugehen. Stattdessen rührten wir den Kalkputz sehr trocken an und schoben ihn vorsichtig mit der Kelle in die einzelnen Fugen. Ollie klopfte mit der Kellen-, dann mit der Handkante den Kalk in den Fugen fest, ich entfernte abschließend mit einem Minispachtel, der eigentlich zum Malen gedacht ist, bei uns aber schon mehrfach für Detailarbeiten im Einsatz war, überstehenden Putz und zog die Fugen gerade.

Trotz aller Sorgfalt, nicht über die Linien zu malen, liegt ein feiner, weißer Kalkschleier über den Fliesen, und der muss weg. Und so steht uns noch eine anstrengende Schrubbarbeit bevor, vielleicht mit etwas Essigessenz. Oder wir gewöhnen uns einfach an den hellen Schleier. Aber jetzt haben wir schon mit dem Schrubben angefangen und … Ach! Was denken wir uns eigentlich immer bei unseren Spirenzchen? Barro cocido, tses … Wir könnten alles so einfach haben!

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Nun sollten auch noch die Regenrohre verschwinden. Ja, man hätte sie weiß anstreichen können, aber das sieht ja nicht schön aus, in jeder Ecke so ein Rohr stehen zu haben, und außerdem: Wo bleibt denn da der Spaß? 😉

Ursprünglich hatten wir an ein Dach aus Segeltuch gedacht, doch bei dem Wind hier würde uns das vermutlich die Befestigung aus der Wand reißen, und das wollten wir nicht riskieren!

Der Blumenkübel! ist eigentlich ein Kräuterkübel. Gemauert aus Bloques, verputzt mit Kalk, befüllt mit einer Schicht Grava-Steinen unten und einem Blumenerde-Lehmerde-Gemisch obendrüber und ausgestattet mit einer Wurzelsperre, denn mit Wurzeln, die dort wachsen, wo sie nicht hingehören, haben wir ja schon Erfahrung!

Das Gleiche in Grün: Der Oleander im Garten bekam dann auch endlich seinen Rückschnitt, da die zahlreichen, duftenden Blüten ihn zum Boden drückten, und so nutzte ich den radikalen Schnitt, um einige Ableger zu ziehen. Die stehen nun in Wassergläsern in der Küche und sehen wundervoll aus. Eines Tages, wenn sie Wurzeln haben, werde ich sie in den Garten setzen in der Hoffnung, dass sie genau so blühen wie ihre Mutterpflanzen und zu einer schönen, dichten Hecke zur Straße heranwachsen.

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Und wo es jetzt so schön ist im Patio, und man nicht ständig Schlappen an- und ausziehen muss, um ihn zu durchqueren, wo die Bank bequem ist und das Dach vor Sonne schützt, wo wir am Dienstag genau ein Jahr hier in Mala wohnten, da musste auch mal gefeiert werden:

Ja, klar, ein bisschen Arbeit liegt noch vor uns, auch im Patio, aber es ist endlich so, dass wir uns hier wohlfühlen, ohne ständig den Dreck überall mitzschleppen.

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Was uns jetzt jedoch noch fehlt ist frischer Kalk!
Unser Kalklieferant auf Teneriffa hat die Preise stark erhöht, und nun sind wir auf der Suche nach preiswerten Alternativen ohne hohe Transportkosten. Problem: Kalk ist nicht ewig haltbar, sondern nur etwa ein Jahr, und die Säcke, die man hier auf der Insel kaufen kann, sind alle schon drüber.
(Und sie werden trotzdem verkauft? – Natürlich werden sie noch verkauft! Wir sind auf Lanzartote, da sieht man alles nicht so eng!)
Wir warten nun auf einen Rückruf von einem großen, spanischen Baumarkt, Leroy Merlin, die mir hoffentlich versichern, dass der Kalk, den sie verkaufen, frisch ist. Der Laden sitzt auf Teneriffa, und die Hoffnung ist groß, hier eine dreistellige Summe sparen zu können. Mal schauen.

Und solange wir auf Antwort und ggf. die Lieferung warten, solange machen wir andere Dinge.
Ollie, zum Beispiel, …

Und ich werde wohl ein bisschen streichen. Und die Türen in der Diele müssen noch abgeschliffen und geölt werden. Die neue Scheibe für das Tragaluz, das Dielenfenster, ist längst da und muss aufs Dach, genau wie die Heizung. Da braucht’s den Türrahmen im Salón, dann müssen die Fenster und Läden neu geölt werden, wir müssen den Salón entrümpeln und eine Wand freilegen, um da weiter zu verputzen … Nö. Langweilig wird’s uns nicht. Und wenn doch, dann setzen wir uns in den Patio und spielen.
Ach, is det schön.