Läuft!

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Es sind nur 18 Tage her, als ich schrieb: „und reparierten das, nein DIE Lecks. Zwei kaputte Rohre seien es gewesen, sagte man mir, und ich wage zu hoffen, dass es das nun mit den nassen Wänden gewesen ist. Ihr wisst, Optimist und so …“

(Bild vom 8. Juli, als noch niemand die Löcher geflickt hatte)

Och ja, Ihr könnt Euch denken, was jetzt kommt.
Nein, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen, was jetzt kommt! Das ist SO hanebüchen …!

Nun, wenige Tage nach meinem letzten Eintrag schlossen sie zwei der drei Gräben, damit die armen Hütchen nicht ständig von rasenden Autofahrern weggeschubst wurden. Und jetzt, als der Zement drauf war, konnte man sehen, dass eines der Lecks noch gar nicht repariert war, bzw. sich ein neues aufgetan hatte: Loch links: hellgrauer Zement. Loch rechts (s. folgende Fotos): hellgrauer Zement mit einem runden, dunklen Fleck.

Wir informierten erneut CANALGESTION, sie sollen es sich noch einmal anschauen und reparieren.

Es kam, wie es kommen musste, die Männer mit dem Teerwagen erschienen und teerten drüber. Ich war zu spät – der Teer war schon drauf –, sonst hätte ich sie aufhalten können, indem ich ihnen zeigte, dass da Wasserflecken sind. Nein. Ich weiß es seit heute besser. Sie hätten mich, genau wie eben gerade, einfach ignoriert. Doch ich greife vorweg.

Die Straße ist nun also „repariert“, zwei von drei Gräben gefüllt, und so kann niemand mehr sehen, wie das Wasser aus den kaputten Rohren unter der wasserdichten Teerschicht bis unter unser Haus läuft. Aber es riecht bei uns noch immer feucht, zudem haben wir Beweisfotos (s.o.), wissen also ganz genau wo das Wasser herkommt – aber das interessiert niemanden.
Aber es gibt ja noch Graben 3, der vor der Einfahrt, wo sie vergessen hatten zu teeren:

Wir sprachen persönlich vor, dazu benötigt es seit Corona – wie praktisch – einen Termin. Ohne Termin kann man nämlich nicht eben schnell in die Büros von CANAL GESTION stürmen und Amoklaufen, was man doch eigentlich ganz gerne mal machen würde. Die Dame dort war dann auch sehr nett, erklärte uns, dass meine E-Mail, die ich ihnen am selben Vormittag noch geschrieben und der ich Fotos von dem neuen Leck hinzugefügt hatte, das just einige Tage nach dem Zuteeren der anderen vor unserer Auffahrt aufgetaucht war, das eben diese E-Mail unnütz gewesen sei, da sie davon nichts in ihr System einspeisen könnten.
Sie gab mir daraufhin einen DIN-A4-Zettel, den ich noch vor Ort und per Hand ausfüllte. Die mitgeschickten Fotos kopierte sie dankenswerterweise und fügte sie dem Zettelchen hinzu. Anschließend bekam ich dann eine Telefonnummer (Achtung, Spoiler:) an die keiner rangeht, und eine Bearbeitungsnummer, die, wenn niemand ans Telefon geht, nicht recht sinnvoll erscheint.

Warum seit diesem Morgen kein Tropfen Wasser mehr aus der Leitung kam, fragten wir zum Schluss, und sie konnte es uns zufriedenstellend beantworten: Ein Leck in einem Wasserrohr weiter nördlich, deswegen hat man das Wasser in Mala abgestellt. Heute Nacht wäre die Angelegenheit aber ganz sicher behoben.

Nun muss ich einen kleinen Exkurs machen, um mich a) abzulenken und zu beruhigen und b), weil es so schön inhaltlich hier reinpasst. Wir haben jetzt nämlich eine Wasserpumpe!

So springt auch heute noch die Pumpe an, sobald wir den Hahn andrehen. Das Wasser ist nicht mehr komplett abgestellt, wie die ersten drei (!) Tage, aber das Rinnsal, das aus der Leitung des öffentlichen Bewässerungsnetz’ kommt, taugt kaum zum Zähneputzen und noch weniger zum Wäschewaschen oder Duschen. Ob der Druck je wieder der alte sein wird, man weiß es nicht.

Auch im Haus hat sich einiges getan, so kam der Kalk wie bestellt drei Wochen verspätet an, und Ollie schleppte alle 20 Säcke (500 kg) allein ins Haus, während ich schöne Fotos von ihm machte.

Seit drei Tagen verputzen wir nun die Wände im Salón, und das ist schön. Denn endlich ist es absehbar, dass wir – noch vor Weihnachten – diesen schönen, großen Raum benutzen und ein halbwegs normales Leben (ohne mit Klamotten und Zeug vollgestellte Räume) leben können.

Zumindest im Patio konnte man dies schon etwas früher, dank der schönen Bank, dem schattenspendenden Bambussonnendach, den neuen Kissen und den neuen Rankepflanzen!

Einladend, was?

Nein, es wurde keine Bougainvillea, die ich pflanzte, davon riet mir die nette Frau im Pflanzenladen ab, wo ich doch was Pflegeleichtes haben wollte, und nichts, dem ich hunderte seiner abgeworfenen bunten Blätter hinterherfegen muss. Es sind ein Jasmin und eine Prunkwinde.

Prunkwinde.

Beide benötigen eine Kletterhilfe, und während die für die schlanke Winde noch recht dezent und weiß ausfiel, wurde ich für den Jasmin kreativ. „Schatz, schau mal, können wir den schönen Balken hier nicht in die Ecke …?“

Und so kam es dann auch, ehemännliches Genörgel über Holzwürmer hin oder her:

Das war gar nicht so leicht, aber ich schaffte es schließlich, nach a aufzulösen und … eine falsche Zahl zu erhalten, weil ich zu blöd war, unfallfrei acht durch drei zu rechnen. Mein Bruder (mein patenter Ansprechpartner bei Physik-, Mathe- und Chemiefragen) korrigierte mich.
Loben musste ich mich dann allerdings selbst.
Ich markierte, und Ollie schnitt den Balken in drei gleichgroßseinsollende Teile. Erst dann bemerkte ich, dass meine Rechnung nicht funktioniert, wenn die abgerundete, schöne Oberseite auch bei allen drei Stücken oben sein soll. Egal. Die Balken sind jetzt verschieden groß, und das muss so, sonst wäre es ja langweilig und nicht unser Haus.

Jetzt fragt Ihr Euch sicher, wie wir die so schön an der Wand befestigen konnten.
Da war wieder Kreativität gefragt:

Und damit sie schön wachsen können und ich eine hervorragende Überleitung zum zweiten Teil der oben begonnenen Geschichte hinbekomme, wurden die neuen Pflanzen ordentlich gewässert.


Zurück zu CANAL GESTION1)Es lohnt sich, sich die Seite hier per Google auf Deutsch übersetzen zu lassen! Dazu die o.g. URL kopieren, hier klicken und oben auf „Websites“ gehen. Sprache von Spanisch auf Deutsch einstellen und genießen.

Natürlich passierte nichts. Eines von zwei Hütchen, die das Loch auf der Straße vor unserer Einfahrt markierten, fanden wir gestern plattgefahren im Nachbargestrüpp, fünfzig Meter die Straße runter. Und als wäre dies ein schlechtes Omen, knatterte heute ein LKW an unserem Arbeitszimmer vorbei, hielt, und es entstiegen ihm vier Menschen in auffällig neongelber Kleidung.
„Reparieren die das jetzt endlich?“ fragte Ollie, und ich steckte den Kopf aus dem Fenster. „Nö.“
Der LKW war ein Zementlaster.

Ich raus, „Haaaalt“, rief ich, und nur einer der Bande schaute mich fragend an. In meinem besten Spanisch erklärte ich: „Also, das Leck ist noch da, bitte macht das noch nicht zu, Canal Gestion ist auch informiert.“
Der Jefe nickte und schaute weg.
Ich wieder: „Man sieht jetzt nichts, die haben den Druck reduziert, so dass momentan vermutlich nur noch ganz wenig Wasser rauskommt, aber ich bin mir sicher, wenn man da buddelt, dann wird es nass.“
Der Jefe nickte erneut. Dann nahm er so einen Besenstiehl mit einem Brett dran und schob ihn über den getrockneten Sand. Ich dachte glatt, er wollte sehen, ob es feucht darunter ist, aber nein, er glättete den Boden leicht, damit sein Kollege Wasser draufspritzen konnte.
„Hola? Da ist ein Leck! Ihr werdet da doch nicht Zement drauftun!“
Er ignorierte mich.
„Hola?!“ Ich beugte mich zu ihm rüber, er sah mich nicht. Zog die Schütte vom Zementwagen zu sich und ließ den Zement in die Grube pladdern.

Und morgen kommt der Asphalt, da bin ich sicher, damit der Pfusch, genau wie bei den anderen Lecks, nicht mehr zu sehen ist. Und damit das Wasser, das jahrelang daran gewöhnt ist, sich den Weg unter dem Asphalt zu unserem Haus und in unsere Wände zu bahnen, auch weiterhin fließen kann. 58% Wasserverlust nur auf Lanzarote verzeichnet dieses Unternehmen. Aber: Never change a running system.2)„Nach mir die Sintflut“ hätte auch gepasst, aber ich lasse es mal bei zwei Wortspielen für heute!

Ich habe nun eine sehr empörte Beschwerde mit bunten Bildern, Sarkasmus und Großbuchstaben an CANAL GESTION geschrieben und ein persönliches Gespräch am frühstmöglichen Termin, den 3. August, vereinbart. Die sollen sich warm anziehen.


NACHTRAG, ein Tag später, 27. Juli um 9:30 Uhr:

Ohne Worte.


BEITRAGSBILD:
Meine erste Papaya aus eigener Anzucht. Die habe ich sofort mit meiner kleinen, neuen Freundin Gerti 3)Lagarta heißt Eidechse auf Spanisch, da fand ich „Gerti“ süß, ob’s jetzt ein Männchen oder Weibchen ist, egal! geteilt, die ich seit einigen Tagen um die etwa gleiche Uhrzeit mit Papaya füttere. Nektarine mag sie nicht, aber die war auch sehr hart heute, frisch ausm Kühlschrank.
Eines Tages werde ich sie gezähmt haben, dann begrüßt sie mich morgens mit einem Kaffee und einem freundlichen Lächeln, und Ihr wart die ersten, die sie gesehen habt.

Fußnoten

Fußnoten
1 Es lohnt sich, sich die Seite hier per Google auf Deutsch übersetzen zu lassen! Dazu die o.g. URL kopieren, hier klicken und oben auf „Websites“ gehen. Sprache von Spanisch auf Deutsch einstellen und genießen
2 „Nach mir die Sintflut“ hätte auch gepasst, aber ich lasse es mal bei zwei Wortspielen für heute!
3 Lagarta heißt Eidechse auf Spanisch, da fand ich „Gerti“ süß, ob’s jetzt ein Männchen oder Weibchen ist, egal!

12 Gedanken zu „Läuft!“

    1. Der patio sieht richtig gemütlich und schick aus. Ich freue mich für euch dass ihr jetzt mit dem Wohnzimmer begonnen habt.
      Das mit dem Wasser ist wirklich unglaublich. Soviel Dummheit, unorganisiertheit und Ignoranz… jetzt habt ihr kaum Wasserdruck und obwohl ihr mehrfach alle hilfreichen, Kosten- und zeitsparenden Tipps gegeben habt, haben sie wieder zubetoniert.
      Es ist nicht zu glauben. Haben sie nicht auf dich gehört, weil du eine Frau bist?

    1. Ja, und sie hat offensichtlich Junge bekommen. Sagt man das bei Eidechsen? Jedenfalls kreucht nun eine ganz kleine Gerti 2.0 im Patio herum und lässt sich mit Mango füttern 😉

  1. My God you guys…… what a pile of bureaucratic bullshit you keep having to deal with.
    You would think that fresh water conservation would be of the utmost importance for the water utility.
    Idiots!
    Great job on the reno so far….. and don’t worry too much about the different length beams…. Looks fine the way you have staggered them 🙂

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