Am Montag waren wir gemeinsam mit dem ehemaligen Hausbesitzer V. bei dessen Anwältin. Zur Vorbereitung, denn am Freitag wird endlich, endlich, endlich unterschrieben. Na, es ist nicht das erste Mal, dass es heißt, es dauere nicht mehr lange, oder wir stünden kurz vorm Kauf. Aber nee, am Montag hieß es endlich: Die Anwältin macht für Freitag einen Termin zur Vertragsunterschrift aus. Wahrscheinlich würden wir … Ja, ja, ja. Genau. Ihr ahnt es schon. Wiedereinmal wird daraus nichts. Wiedereinmal warten.

Bis Dienstag, denn dann haben wir wirklich einen Termin. Falls niemand krank wird oder vorher den Löffel abgibt. Vielleicht hat ja der Notar Ferien und hat diese Woche noch nicht daran gedacht. Oder es gibt Regen, da arbeitet man hier nicht. Jedenfalls nicht überall. Oder die Anwältin hat sich vertan, hat einen wichtigen Termin vor Gericht, vielleicht verzögert es sich ja auch, weil der Architekt nun doch nicht …

Also Dienstag.
Ich fand, es sei jetzt, nachdem wir am Samstag noch mal im Haus waren, um es erneut – diesmal exakt und gründlich – zu vermessen, an der Zeit, sich zu informieren, wo wir Sand herbekommen. Den brauchen wir, sobald wir sämtliche Wände vom alten, feuchten Putz befreit haben und dann erneut, diesmal mit Kalkmörtel, verputzen wollen. Das Problem mit dem Haus sind nämlich die feuchten Wände, die wahrscheinlich (witzig) dadurch entstanden sind, dass man Zement und Plastikfarbe auf die bestehende Sand-Kalk-Mörtelverbindung geklatscht hat. Denn während Kalk wunderbar atmungsaktiv ist, zieht Zement die Feuchtigkeit regelrecht an, und die Plastikfarbe darüber verhindert, dass sie wieder abgegeben werden kann. So passiert es, dass die Nässe immer weiter nach oben kraucht und Farbe und Putz von den Wänden bröckeln.
Zurück zum Sand. Ich habe im Internet eine wunderbare Seite gefunden von einem Sand- und Zementhändler hier auf der Insel. Vor einiger Zeit hatte ich da schon mal nachgefragt, ob die auch Kalk NHL 3,5 verkaufen, den wir für unseren Mörtel verwenden möchten. Doch ich erhielt keine Antwort, wie das meistens hier so ist. Vorgestern fragte ich erneut online nach, dann entschieden wir uns, doch gleich direkt hinzufahren, da können wir uns gleich beraten lassen, wie sie so schön auf der Website schreiben.
Dort angekommen, nichts. Kein Firmenschild, kein Hinweis auf eine Zementfabrik, geschweige denn auf Sandhaufen. Jetzt rief ich an, vielleicht hatten sie ja nur eine falsche Adresse auf der Website notiert, so was kommt vor, da kann auch keiner was für, jedenfalls nicht derjenige, dem man das vorwirft. Die junge Dame am anderen Ende jedenfalls war verwundert, als ich fragte, ob ich denn mit „Hormicentro“ verbunden wäre. Wer denn dort sei. „Na ich, Anette! Bin ich richtig verbunden mit Hormicentro?“ Ja schon, aber was ich denn wolle? „Gewaschenen Sand kaufen“, antwortete ich, was sonst? „Eine Menge, und ich würde mich deswegen gerne beraten lassen.“ Steht ja so auch auf der Website.
Nicht auf der Website steht aber, dass die Firma gar keinen Sand mehr produziert und verkauft. Aber dazu bräuchte man jemanden, der sich mit dem Internet auskennt, und der ist vermutlich gerade im Urlaub. Oder, und das ist wahrscheinlicher, es ist ihnen schnurzpiepegal.