Die Solartherme ist auf dem Dach und halbwegs installiert. Lediglich ans Wassernetz ist sie noch nicht angeschlossen, da uns mitgeteilt wurde, dass wir bald einen neuen Wasserzähler bekommen würden. Und dann machen wir das besser alles in einem Abwasch und alles ordentlich und mit neuen Rohren.
Die Installation selbst war ein Kinderspiel, doch zuallererst mussten wir die Himmelsrichtungen orten, und das dauerte, denn wir besitzen, das muss ich zu unserer Schande gestehen, keinen Kompass. Die einzigen Kompasse sind die auf dem Smartphone, und die sind erschreckend ungenau. Vielleicht waren es insgesamt 10° Abweichung, doch das bei jeder einzelnen Messung ist schon merkwürdig. Ollie verlangte Genauigkeit: Jedes abgewichene Grad von der Therme würde schließlich die Grade in der Therme verringern. Wir fuhren zur Tankstelle nach Arrieta, in der Bau- und Supermarkt gleich integriert sind. Doch wir wurden nicht fündig, und ich überzeugte Ollie recht leicht davon, dass man es so genau ja auch gar nicht nehmen müsste. Und so gaben wir – aber das liegt wohl an unser kanarisch begründeten, persönlichen Ausgenuddeltheit – sehr schnell auf, so genau zu sein. Ungefähr wird’s schon hinhauen, und wenn wir uns an Googlemaps halten, das Smartphone richtig positionierten und uns an der Mauer dort unten orientieren, würde es schon passen. Fall erledigt.
Nun begann endlich der Aufbau. Die Beschreibung dazu war ein Desaster, doch schließlich gelang es uns ohne Verletzungen die Solarplaca und den Tank der Therme auf dem Rahmen aus garantiert rostfreiem Aluminium zu installieren. Tatsächlich haben wir uns eine Anlage made in Canarias gekauft, die eine etwas andere Funktionsweise als die üblichen Warmwasseranlagen besitzt, aber das zu erklären würde jetzt wirklich zu weit führen.
Diese Woche verbrachte Ollie zu Hause und ich auf der Baustelle.
Sein Rippenmuskel ließ ihn nicht in Ruhe, und ich bestand darauf – und es war nicht leicht, ihn davon zu überzeugen! –, dass er sich eine Woche schont, und mich die Schippe schwingen lässt. Ich bin zwar nicht ganz so produktiv wie er, aber Hauptsache, es geht voran und er ist bald wieder voll einsatzfähig. Ich schippte also von Montag bis Freitag, hopste und tanzte den Kies im Arbeitszimmer platt, montierte in den Schipp-Pausen einen Wasserfilter und legte Leitungen zwischen Solartherme bzw. Tank an unser Versorgungsnetz; soweit es ging, denn schon wieder fehlt ein Teil, und die Therme muss vorher ans Stromnetz, bevor der Deckel draufkommt, aber das sind Peanuts und können locker in der nächsten Woche und dann innerhalb weniger Minuten erledigt werden. Ja, ich bin immer noch optimistisch. Keine Ahnung, von wem ich das hab.
Die Wasserfilter, so müssen wir nie wieder Wasserschleppen! Mein Plan für die Anschlüsse an der Therme (laut Video auf youtube). Die soweit fertig verbundene Therme. Die Leitungen, die zum Dach hinauf und wieder hinunter führen. Und ich, immer noch gutgelaunt trotz alleinigem Schuften.
Erinnert Ihr Euch eigentlich noch an die welke Petersilie und meinen Triumph über ihr Dahinscheiden? Nun, sie ist noch immer welk, aber noch da, und der Boden im Arbeitszimmer ist noch immer nass – trotz des neuen Wasserhahns unterm neuen Gullideckel. Wie konnte das sein? Bei der Wärme und ohne jeden Regen müsste der Boden nach knapp einem Monat doch wenigstens etwas trockener sein – von wegen!
Ich kontaktierte erneut Canal Gestión. Und ein weiteres Mal kam der junge Mann mit Schippe und Bohrhammerdings und wieder legte er den Wasserhahn frei. Nee, da wäre nichts, sagte er, aber hier links davon, da hätte er was rauschen gehört, da würde er mal Bescheid geben. Und heute war er schon wieder da. Es dröhnte und hämmerte vor dem Arbeitszimmer, während ich drinnen Schubkarre um Schubkarre mit Grava reinrollte. Nach einer ganzen Weile schaute ich nach, was der Mann da so machte. Und staunte nicht schlecht. Tatsächlich gab es ein weiteres Leck, diesmal sprudelte es fröhlich am Rohr selbst. „Nicht groß“, behauptete der Mann von den Stadtwerken, „aber groß genug, die Wand jahrelang feuchtzuhalten“, behauptete ich. Wer weiß, wie lange das Wasser unter unser Haus lief, und ob das ganze Kaputtzementieren nicht hier seine Ursache gefunden hatte.
Doch das ist nun gelöst, und nun lasst uns mal schauen, wann der Boden drinnen trocknet.

Was ich diese Woche nicht geschafft habe war, den Staub und Dreck von den Wänden im Lesezimmer (dem begehbaren Kleiderschrank) zu entfernen, da der Kärcher offensichtlich jetzt total den Geist aufgegeben hat. Bevor wir diesen vorerst letzten Raum also mit Grava füllen können, müssen wir erst wieder zum Baumarkt wackeln, den Kärcher umtauschen. Es nervt. Aber wir müssen ja eh hin, irgendwas fehlt ja immer.
Ich lasse die Seite für meine norwegische Freundin jetzt übrigens automatisch übersetzen. Sie meinte, das Norwegisch ginge gar nicht und das Englisch sei ziemlich holprig, und so machte ich mir den Spaß, um den letzten Beitrag auf „Englisch“ zu lesen. Au weia.
„And that annoyed me, because I thought we would lose again from Trödeligkeit one day.“
Aber was soll’s. Der Sinn kommt ungefähr rüber. Hoffe ich.
Endlich trockene Wände! Ich bin sehr gespannt!
Und gespannt auf den nächsten Bericht.
Bekommen wir Dich dieses Jahr wieder auf dem FdF?
Bis bald und liebe Grüße
Meine Solarthermieanlage misst 2 qm Kollektorfläche. Damit werden bis zu 300 Liter auf Max. 60 Grad aufgeheizt. IM Vergleich dazu sieht Eure Anlage echt klein aus. Wie groß ist Euer Wassertank?
Zum Glück steht das Haus nicht auf irgendwelchen Fundamentstützen, die über wer weiß wieviel Jahre permanent unterspült wurden. Das hätte zu Setzungen führen können.
Gut dass jetzt (hoffentlich) alles trocken ist und sich das Erdreich wieder verfestigen kann. Viele Grüße und gute Besserung an Ollie.
Unsere hat einen Tank von 150 Litern, soll aber 200 Liter erwärmen können – wie die das macht, sei mal dahingestellt. Aber unser Boiler hier im Apartment hat gerade mal 30 Liter und reicht völlig. Das Wichtige ist: Die Badewanne muss befüllt werden, und notfalls haben wir das „Kit de Resistencia“ installiert, also einen Heizstab/Thermostat, der das Wasser per Strom auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Zur Zeit sind 45° C eingestellt, da müssen wir einfach schauen, was passt.
Und wenn der lehmige Boden trocken ist, wird der extrem hart, den Effekt haben wir uns ja beim Rohre verlegen zunutze gemacht. Ich bin jetzt gespannt, wie schnell die Trocknung geschieht.
Wir sind auch gespannt! xD
Das FdF darf dieses Jahr auf mich verzichten, ich habe mich zu sehr über einiges, was im Vorfeld der Festveranstaltung passiert ist (noch mit mir als Veranstalterin), geärgert. Nächstes Jahr dann.
na, immer wieder was Neues, aber es geht doch voran
Gruß Ingid
Zwei Schritte vor, einer zurück. Aber ja 😉