Wir haben mit dem Betonieren begonnen.
Nachdem wir das Gravaschippen aufgrund des fehlenden Kärchers und einer angeschlagenen Rippe erst einmal ausgesetzt haben, bestellten wir neuen Grava (Kies, bzw. Splitt) für Beton.
Dazu rief ich wieder einmal unseren Sandmann an, der lieferte auch prompt die bestellten 11 Tonnen, erklärte uns jedoch kurz vor dem Abladen, dass wir zum Betonieren nicht nur Kies, sondern auch unbedingt Sand benötigten. Am besten Arena negra (zerriebener Lavastein) mit Jable (feiner, salziger Sand vom Strand) zusammen, das mache man hier so, und da sollten wir ruhig drauf vertrauen.
„Aber Wikipedia spricht doch von Kies und nicht von Sand!“
„Ja, aber auch von einer Körnung von 0-8 mm, und das hier sind ja eher 3-30 mm …“
„Schon, aber ich hab immer nur von Kies gelesen, nicht von Sand!“
„Aber im Ernst: Wir haben doch gar keine Ahnung! Wir lesen doch immer nur irgendwas, und der Sandmann hat das schon immer so gem…“
“ … ja, genau. Und schau dir die ganzen Häuser an, und wie feucht und …“
„… Jaaa, okay, dann lass uns halt noch mal googlen.“
Wie Ihr wisst, haben wir und vor allem Ollie (ich bin diesbezüglich ja von Natur aus sehr selig) das Vertrauen in hiesige „Handwerker“ und „Experten“ verloren, und so ließen wir den Mann die elf Tonnen in unseren Vorgarten kippen und befragten erst dann Tante Google. Wir klickerten uns durch verschiedene Videos und fragten schließlich einige unserer erfahrenen Freunde, ob denn wirklich Sand in den Beton käme. Meine Freundin und Architektin B. aus B. bestätigte schließlich, dass unser Sandmann tatsächlich wüsste, wovon er spräche. Ja, ein gewisser Sandanteil sei für die bessere Verbindung mit dem Beton und auch für die gleichmäßigere Verteilung und damit Verarbeitung wichtig. Außerdem – und das entspannte mich ungemein – sprach sie die magischen Worte: „Aber es ist eben nur der Untergrund.“
Wir bestellten also Sand nach und nutzten die erneute Wartezeit damit, gemeinsam die Folien auszumessen und zuzuschneiden.
Ich ummantelte die Rohre mit Schaumstoff, Ollie riss derweil den letzten Türrahmen aus seiner Verankerung. Für alles weitere brauchten wir: Sand.
Und Zement!
Unser zuverlässiger Transportista, der im Juni vergangenen Jahres bereits die alte Era abgerissen hatte und seitdem immer mal wieder unseren Schutt abholt, teilte uns mit, dass er keine Zementtransporte unternähme, so dass wir uns dazu entschieden, die paar Säcke dann eben selbst vom Tankstellenbaumarkt im benachbarten Arrieta abzuholen.
„Die paar Säcke“ bedeutet hier eine ganze Palette, denn bei 48 Säcken spart man schon eine Menge gegenüber dem Einzelkauf. (Glaube ich, gefragt habe ich nicht, rofl.)
Der Tankstellenbesitzer war informiert und hatte die 25-Kilo-Säcke-Palette schon für uns bereitgestellt, als wir am Mittwoch gegen elf dort eintrafen. 12 Säcke passten gut in den Kofferraum, ohne dass der Unterboden auf dem Asphalt schleifte, und so fuhren wir insgesamt viermal von Mala nach Arrieta und zurück.
Bevor es mit dem Betonieren losging, schnitt Ollie die Armierung, die wir in den Magenbeton legen werden, erst einmal in mundgerechte Stücke. Die sollen später den Boden dort stabilisieren, wo Mauern gebaut werden (im Gästehaus, bzw. Dusche und Küchentheke) sowie im Atelier, damit wir nicht in die Aljibe fallen, oder uns die Wände einstürzen.
Ollie schnitt also die Armierung in Stücke. Ich schaute zu und machte Fotos, … … markierte danach ordentlich eben jene Armierung, um eine spätere Verwechselung zu vermeiden. (Ja, ich fürchte, ich bin ein Monk.)
Die folgende Betoniermethode mag befremdlich erscheinen, und vermutlich würde uns jeder Profi deswegen belächeln. Aber ich gehe davon aus, dass keiner meiner Leser wirklich eine Idee davon hat, wie man es richtig macht, also zeig ich Euch mal, wie wir an die Sache herangehen:
Mein Aufgabe war es, ein 2-cm-dickes Bett für die Holzstückchen zu zementieren, … … die gleichzeitig als Basis für die Armierung dienen soll. Wichtig dabei war es, … … alle auf genau eine Höhe zu bringen. Es gelang mir.
Holzstückchen?
Ja, das hab ich in einem südamerikanischen Video bei Youtube gesehen und fand die Vorgehensweise recht schlüssig und gut zu handhaben, wenn man vom Zementieren so wenig Ahnung hat wie wir: Die von Ollie zuvor auf ein gleiches Maß gesägten Holzstücke (4,5 x 4,5 x 4,5 cm) erreichen zusammen mit einer dünnen Schicht Beton, auf der sie stehen, die Gesamthöhe von 5 cm, genau die Höhe, die unsere Sauberkeitsschicht haben soll. Ich habe sie also auf die (ungefähr) exakt selbe Höhe ausgerichtet, um am Montag ein Maß zu haben, an dem ich mich orientieren kann.
Wäre es einfacher gegangen? Vermutlich. Mit einer Markierung an der Wand zum Beispiel. Aber da ist die Folie im Weg, und das macht es schon wieder unmöglich. So aber kann ich am Montag einfach Zement draufklatschen, diesen auf den Holzstückchen gerade abziehen und habe dann eine gerade Oberfläche, die mir wiederum als Basis für den Rest des Betons dient.
Ich werde davon berichten, ob es geklappt hat, aber wir sind sehr zuversichtlich.
Hört sich nach super fachmännischer Arbeit an.
Klar hätte man mit einer Laser-Wasserwaage einfacher ausnivellieren können. Und gleich am Laserstrahl entlang die Seiten markieren.
Bin gespannt wie es am Montag weitergeht.
Lg
Bernd
… und wo markieren? Das Problem ist tatsächlich die Folie, die höher ist als der spätere Beton, damit nichts rüberkleckert. 😉
Hi,
ich kann nur sagen, ich bewundere Eure Ausdauer, weiter so
Ingrid
Danke 😉
Wir machen weiter, immer weiter und weiter und …
o.k. , ich dachte, auf die Folie, die außenrum an den Wänden hochgezogen wurde. Die kann doch beschriftet / markiert werden? Der Beton wird dann später bis auf diese Höhe eingebracht und glattgezogen, nivelliert.
Zu Ollies mühsamen mischen, kann ich nur sagen. Ich sehe das auf Baustellen immer in großen schwarzen, Kunststoffbehältern, die Arbeiter mischen darin mit einer starken Hilti mit einem Quirl-Aufsatz. Geht schneller, geht aufrecht stehend, schont Rücken und Gelenke.
LG
Bernd
Dazu ist die Folie leider zu sperrig. Sie klappt um, der Boden darunter ist nicht 100% eben, so dass sie auch manchmal ein bisschen in der Luft hängt, dann käme der Zement drauf und würde sie nach unten ziehen und … nee, wenn Du hier wärst, würdest Du sehen, wie unmöglich das ist. Aber danke fürs Mitdenken 😉
Einen Quirlaufsatz haben wir auch, und der hat uns auch schon gute Dienste beim Kalkmischen geleistet, nur ist der Magerbeton zu trocken und fest (erdfeucht), so dass unsere eigentlich recht leistungsstarke Bohrmaschine hier aufgibt. Und wir haben schon so viele Maschinen und Werkzeuge gekauft, jetzt noch eine Hilti für den seltenen Gebrauch anzuschaffen, muss nicht sein. Ollie ist stark genug, und es war sogar gut, dass er mir nicht alle zwei Minuten Beton gebracht hat. So hatte ich Zeit, mich „mit dem Material vertraut zu machen“, so doof das auch klingt.
Ab morgen geht’s mit dem Betonmischer weiter.
Glückwunsch, jetzt gehts wirklich ans Aufbauen. Das finde ich toll. Ich drücke für morgen alle Daumen und was mir sonst noch in die Hände kommt. Orequito und Hansi drücken mit, wollen wissen, ob es geklappt hat. Toi, toi, toi!!!
na dann wünsche ich Euch weiter viel Spass und viel Erfolg. Ich bin halt ein Freund von Maschinen, die einem die Arbeit abnehmen bzw. erleichtern. Jetzt geht es vorwärts, die Grundinstallationen sind tatsächlich immer mühsam und man sieht nicht viel Veränderung. Wenn jetzt aber schon Bodenplatten gießt kommen ganz schnell richtige sichtbare Erfolgserlebnisse. By the way, die Elektrik wird auch nochmal so eine Tüftlerarbeit.
Wo sollen Steckdosen und Schalter hin, wie soll geschaltet werden, Wechselschaltung? Wollt ihr irgendwo Dimmer? Mittlerweile sind dimmbare led-Leuchmittel gar nicht mehr so teuer. Zentrale Lampen: Von wo überall sollen sie geschaltet werden können? IT-Verkabelung? Ich bin ein Freund von LAN-Verkabelung (alleine schon für´s TV und die Lieblingsplätze an denen der Laptop/Ipad genutzt wird. Und Kabel für Satelliten – TV. Wir haben überall gleich 2 hingelegt (kostet ja fast nichts), weil ich überall Twin-Tuner betreibe, sogar in die Küche und ins Bad. Baden und dabei einen schönen Film gucken (TV oder Laptop oder Tablet) , WLAN im ganzen Haus ist heute sowieso ein Muss!
Wenn ihr dann die Kabelschlitze macht (Dafür gibt es spezielle Geräte oder Aufsätze) und die Kabel reinlegt und zum zentralen Schaltkasten hinführt, dann sieht es schon fast fertig aus, weil dann nur noch der Putz und die Bodenbeläge fehlen. Also: Ihr seid wirklich auf einem guten Weg. Schont Eure Knochen so gut ihr könnt. Ich denke oft an Euch und warte immer gespannt auf euren nächsten Blog.