Völlig abgerackert kamen wir nach Hause. Keinen Finger wollten wir mehr krümmen, nur noch schnell was kochen, dann auf die Couch, fernsehen. Der kurze Blick ins world wide Web ließ mir dann aber doch das Herz in die Hose rutschen:

„Alarmzustand auf dem gesamten kanarischen Archipel ausgerufen“ und weiter: „Für diesen Dienstag erwartet man intensive Regengüsse und Stürme auf Lanzarote [aktualisiert heute: praktisch allen Inseln]“¹⁾https://www.cronicasdelanzarote.es/articulo/sociedad/declarada-situacion-alerta-lluvias-todo-archipielago-canario/20201005160317276935.html – Der obige Screenshot ist von heute, hier wurde der Text tatsächlich nachträglich geändert. Sprachen sie gestern noch davon, dass das Unwetter auch Lanzarote treffen wird, sei es heute nicht ausgeschlossen, dass auch Regen und Stürme die Insel erreicht.

Ich war sofort dafür, gleich wieder nach Mala zu fahren, wenigstens den Boden mit der ollen, kaputten Plane abzudecken, damit nicht alles komplett absäuft. Das Dach abzudecken wäre Blödsinn, wenn es neben den Regengüssen auch noch stürmisch werden sollte – wir kennen die Unwetter hier, das brauchste gar nicht erst versuchen. Was, wenn sich der Regen waagerecht in die Räume ergießt, alles unter Wasser setzt? Wir sind nicht darauf vorbereitet!²⁾Warum eigentlich nicht?

Ein weiterer Blick ins Netz, genauer gesagt auf die zitierte Website, brachte dann die Beruhigung. Die Warnung gilt für die Islas occidentales, also die westlichen Inseln. El Hierro, Teneriffa, La Palma, alles mindestens 400 km entfernt. Der Osten der Kanaren würde verschont bleiben, auch wenn die Redaktion von Crónicas Lanzarote das anders interpretierte.
Weitere Wetterdienste ließen uns aufatmen, wir klickten sie alle durch. Regenwahrscheinlichkeit für Haría: 5%.

Nachher fahren wir hin und mauern den Rest des Daches. Legen die olle Plane auf den Boden, bevor wir nach Hause fahren. Und hoffen, dass das Unwetter seine Runden schön im Westen zieht und sich dort abregnet.

Auch für morgen sagen sie 5% Regenwahrscheinlichkeit voraus und unter 0,1 l/m². Also: Nerven bewahren. Das Dach ist ja fast fertig.

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(Titelbild: vom 25. Oktober 2018. Das Wohnzimmer nach einem ordentlichen Regenguss. Anjeschmiert! 😉 )