Gästehaus einzugsbereit

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Wir haben wieder ein Klo!
Aber das war komplizierter als gedacht.

Zuerst war da das Problem mit dem Anschlussrohr, das wir zu früh, bzw. zu tief einzementiert hatten. Das Klo mit 90er Abflussrohr passte nicht in unser 90er Abwasserrohr im Boden, und der Verbinder war zu lang, ich berichtete bereits. Doch nun war das Rohr präpariert, die Fliesen gelegt, jetzt konnte das Klosett installiert werden, das konnte ich auch allein, dazu braucht man keine zwei Menschen. Dazu nur noch das Anschlussrohr samt Verbinder in das Abwasserrohr schieben, kontrollieren, ob auch die Höhe passt – ja, super! Auch der Abstand zur Wand ist (mit 3 cm etwas weit weg, aber) okay, wenn man das Verbindungsstück nur richtig herumdreht.
Passt soweit, jetzt wieder rausziehen, Kleber ran und feste draufschieben. Danach das Klo draufheben, sich draufsetzen, damit auch alles richtig ineinandergedrückt wird, und die Verbindung ist für die Ewigkeit.

Ich fluchte laut, sehr laut, als ich entdeckte, dass ich das Verbindungsstück in genau die entgegengesetzte Richtung gedreht hatte. Fazit: Die Schüssel steht nun nicht nur 3 cm von der Wand entfernt, sondern 7.
Mitten im Raum.

Aber hey: Das muss so sein! Damit dahinter nichts schimmelt, wäre ja blöd, wenn der Spülkasten direkt an der Wand klebt, sicher überträgt sich der Schall des Spülens dann auch auf die Wände, das wäre ja unerträglich, und außerdem, genau, außerdem fehlte noch Deko an der Wand. Ein Klosett ohne Deko kann ja jeder!

Verzweifelt lief ich durchs Haus auf der Suche nach einem Holzstück, dass ich hinter den Spülkasten montieren konnte, damit der wenigstens nicht wackelt und womöglich bei einer entspannten Sitzung nach hinten wegbricht. Und wie es das Schicksal wollte, fand ich einen wunderbaren alten Balken, der 100%ig dahinter passt. Optisch, wie von der Größer her. Etwas gesäubert, geschliffen, den Charakter des alten Holzes dennoch bewahrt, wird er nun … einfach schön aussehen und dazu den Spülkasten stabilisieren.

Dass das alles anfangs nicht dicht war und ich bestimmt fünfmal die Schläuche an- und wieder abmontierte, erwähne ich nur kurz, das wird ja allmählich langweilig: Nedde und tropfende Anschlüsse …

Das Klosett ist nun jedenfalls eingeweiht und sieht trotz seiner Einfachheit gut aus – nicht allein wegen des „Donnerbalkens“ dahinter.

Auch der Spiegel ist montiert, obwohl unsere Wände der absolute Horror sind. Entweder ist ein Stein hinterm Putz, den man beim Bohren an der Seite erwischt, und an dem der Bohrer dann abrutscht, und so das Loch ganz woanders landet als geplant, oder man bohrt einen riesigen Krater in den sandigen Putz. Ich weiß jetzt gerade nicht, wie viele Löcher sich hinterm Spiegel verbergen, doch es sind nicht nur die zwei, in denen die Dübel und Schrauben stecken!

Diese Probleme führten sich fort, bzw. hatten wir uns fast schon daran gewöhnt: Rechnerisch als auch bohrtechnisch versagte ich auf ganzer Linie. Schon vorher bei den Regalen, dann auch bei den Scheunentüren, so dass ich von nun an Ollie die Bohrarbeiten überlasse. Der kann besser mit Zahlen. (Jeder kann besser mit Zahlen als ich!)

„Zum Schluss“ ist übertrieben, da sind wir noch nicht ganz, denn wir mussten feststellen, dass die geschenkten Türen selbst schief sind. Die müssen also erst noch unten abgehobelt werden, bevor wir sie wirklich einhängen können, und sie sich dann pflichtbewusst und automatisch zur Mitte hin schließen. Alles gewollt, liegt nicht an der schiefen Schiene, Gott bewahre!

Es folgten viele kleine Schritte, die das Gästehaus gedeihen ließen:

Zum Feierabend hin bauten wir noch schnell das Sofa auf. Zwanzig Minuten, wenn doch nur alles so einfach wäre! Sieht schon mal gut aus. (Ich liebe meine grünen Türen! Sehr Lanzarote!)

Es folgten die Rollen für die bewegliche Anrichte und eine praktische Übung fürs Tadelakten!

Obwohl die Oberfläche glänzt, bin ich unzufrieden. Ich war beim Glätten des marokkanischen Putzes wohl zu ungeduldig, und so hat der einige Macken. Aber genau dafür habe ich es ja gemacht: zur Übung, und das nächste Fensterbrett wird besser. So gut, dass ich meine Erfahrung in der Dusche anwenden kann.

Im Gästehaus fehlen nun noch die Viertelstäbe, das Verschließen der Lücken zwischen Fliesen und Wand im Bad mit Silikon, ein paar Ausbesserungen der Wandfarbe, die Tür zum Bad. Das Kürzen und Begradigen der Schiebetüren und der Tadelakt in der Dusche. Doch all das eilt nicht. Ich kann dort wohnen, wenn ich Ruhe haben möchte. Und damit ist das Ziel erreicht. Halleluja!


Erst einmal machen wir frei.
Dann ist Weihnachten.
Dann beginnen wir im Patio, verputzen dort die Wände, ehe noch mehr Steine aus der Wand purzeln, von denen aufgrund des vom Wind herausgewehten Lehms einige nicht mehr so recht halten wollen. Keine Angst, das sind nur Steine, die außen rangedrückt wurden, keine, die die Mauer stützen!

Der nächste Schritt ist dann, das Arbeitszimmer fertig zu bekommen, denn dann können wir wirklich umziehen. Das Apartment in Costa verlassen, die Computer rüberschaffen, dort arbeiten. Internet wäre dann wichtig. Aber das beantragen wir, wenn wir soweit sind. Kostet ja alles.

Ich melde mich noch einmal in diesem Jahr mit einem Jahresrückblick. Und falls ich bis dahin zu faul bin:

Ich wünsche Euch FROHE WEIHNACHTEN!


Beitragsbild: unsere seit Wochen herumstehende Schubkarre, in deren Schutt die ersten Blümchen eingezogen sind.

14 Gedanken zu „Gästehaus einzugsbereit“

  1. Immer wieder schön zu sehen , wie ihr weiterkommt und euch von den Problemen/ Herausforderungen nicht klein kriegen lässt.

    Sieht bisher alles toll aus!

  2. Wow, mit den Möbeln sieht es ja wirklich toll aus! Eure Tatkraft und Energie sind wirklich bewundernswert.
    Die Erholung über die Feiertage habt ihr euch locker verdient.
    Lasst es euch gut gehen und bleibt gesund.
    LG von Maja & Arne

  3. Ich bleibe dabei. Ich mag die Art wie Du schreibst und beschreibst. Ich bin Samstags immer gespannt was es Neues gibt und gab.
    Weiterhin viel Glück euch Beiden und falls wir nichts mehr hören und sehen:
    Frohe Weihnachten.
    P.S.
    Ich habe heute in den Nachrichten gehört, dass die Canaren wieder zum Hotspot erklärt wurden.
    Wer hat das wieder verbrochen? Inseln zu infizieren?

    1. Danke. Dabei werden die Sätze immer kürzer. Allein, den Blog zu schreiben ist gerade anstrengend. 😉
      Die einzige Insel, die man gerade so als Hotspot bezeichnen könnte, ist Teneriffa mit (Stand Donnerstag) 241 Fällen auf 100.000 Einwohner in 14 Tagen. Das sind noch 100 Fälle weniger als in Deutschland (375), aber was soll’s. Lanzarote hat eine Inzident von 33,5, die Kanaren insgesamt im Schnitt 129. Mir persönlich soll es recht sein, wenn hier nichts eingeschleppt wird, auch wenn es immer leerer wird um uns herum.

      1. Das sieht so gemütlich aus uns ich freue mich schon sehr auf den nächsten Besuch bei euch mit spielen und Wein und Musik und tanzen und und ….
        Eure Power ist der Wahnsinn und deine Kreativität, liebe Nedde, immer wieder überraschend.
        Ganz tolle erholsame Weihnachten euch beiden.
        Wir können ja mal skypen 😘

  4. Hallo Ihr beiden,

    wir sind begeistert von eurem Schaffen, absolute Spitze.
    Das Gästezimmer sieht wirklich wohnlich aus.
    Hatten gehofft, im Februar vorbei zu schauen, aber da wird wohl erst mal nicht draus.

    Wir wünschen besinnliche Pausentage und weiterhin Gesundheit und Mut für 2021.
    Bleibt positiv…eh, wir meinen natürlich „negativ“ !!!

    Liebe Grüße aus Osnabrück,
    Edeltraud und Ulli

  5. Ey boah ey. Und plötzlich könnte man da wohnen. Na ja, ganz so plötzlich war es dann vielleicht doch nicht ;-). Ich hätte schon 1000mal den Dremel in die Ecke gepfeffert und heulend an die Wand getrommelt. Ihr habt echt Nerven! Bewundernswert. Wenn das Reisen nicht gerade so unheimlich wäre, dann hätte hier vermutlich in jedem einzelnen Beitrag einfach gestanden: „Ich komme!“

    1. Wer sagt, ich hätte keine Dinge geworfen und heulend an die Wand getrommelt? Okay, ich fluche eher und trete NACH Dingen auf dem Boden, aber es ist ähnlich 😉

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