Der Salón ist fertig verputzt!

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Tatsächlich kamen die von Canal Gestion noch mal wieder, betonierten und asphaltierten das Loch einige Wochen später zu. Bis auf einen frechen Spitzwegerich in der Toreinfahrt (es hat seit Mai nicht mehr wirklich geregnet!) sieht es jetzt recht trocken bei uns aus. Wir werden voraussichtlich im nächsten Jahr die Fassade zur Straße hin abschlagen und neu verputzen, da kloppen wir dann auch den „Bürgersteig“ vorm Haus auf und können so überprüfen, ob es tatsächlich trocken ist.

Wenn nicht, ich hab da ja ’ne Telefonnummer …

(Schade, dass ich das zerschredderte Hütchen nicht aufgenommen habe, nachdem da jemand mit Vollgas drübergebrettert ist. Wer stellt schon Hütchen mitten auf die Straße, wenn nicht als Aufforderung, sie umzuwerfen?)


Seitdem trocknet es draußen, und drinnen arbeiten Nedde und Ollie bei über 30°C an den Wänden im Wohnzimmer.
Die kleine Firma aus dem Nachbarort Guatiza, die uns immer den Sand geliefert hatte, ist zum Schluss sehr unzuverlässig und erstaunlich teuer geworden, so dass wir uns nun für eine andere Firma entschieden. Am Telefon sagte man mir bei der Bestellung, es würde sich um etwas „schmutzigen“ Sand handeln, aber das ist er ja immer, dachte ich, nämlich voll mit Steinchen und Muscheln und anderem Gedöns, was einem der Kunde in Deutschland gepflegt um die Ohren hauen würde.
In diesem Sand jedoch, der nun in 3 großen Bigpacks in unserem Vorgarten steht, ist nun zusätzlich auch noch anderer Rotz drin: Noch mehr Steine, noch mehr Muscheln, noch mehr Gedöns – und Lehm. Beim Sieben bleibt da ein großer Haufen zurück, der irgendwann in grobem Mörtel landen wird, den Sand aber genau so teuer macht wie vom Vorgänger. Zudem bedingt der extrem feine, kornschwache1)Er besitzt eine winzige Korngröße Lehm (oder ist es Ton?), dass der Putz extrem geschmeidig wird. Dadurch lässt er sich ganz anders verarbeiten, und liefert ein völlig neues Putzerlebnis und -ergebnis ab. Wir mischen deswegen: Ein bisschen vom guten Sand fliegt noch draußen überall herum, den sammelt Ollie ein und fügt ihn der Ton-Lehm-Dreck-Kalk-Mische hinzu.

An einer Wand sieht man den Übergang von einem Putz zum anderen auch nach dem Streichen recht deutlich, dort also, wo ich mit dem guten Sand angefangen und mit dem schmutzigen weitergemacht habe. Aber so isses jetzt, und wir sind ja nicht so genau. Außerdem gehört das alles zum Prozess.
Letztendlich wird der fertige Putz aufgrund seiner feinen Lehm- oder Tonanteile wohl um einiges weicher sein als der andere, aber da es sich um den Innenbereich handelt, soll es uns egal sein. Ein bisschen egal aber nur, denn wir haben zur Verstärkung Fibra, also Plastikfusseln, Fasern in die Mische gegeben.

Draußen werden wir trotzdem wieder besseren Bausand mit größerem Korn verwenden.
Wegen der vielen Schneestürme, Ihr wisst schon.


Und Ollie rasiert malt. Und tatsächlich schleift er die Wand vorher leicht mit feinem Sandpapier ab und fegt sie danach, um zu verhindern, dass kleine Brösel oder Sandkörner in der guten Farbe landen.

Was jetzt noch fehlt ist der Bereich um die freigelassenen Steine herum. Das werde ich machen, habe eine ganz genaue Vorstellung, wie ich die extrem verdünnte Farbe in Schichten lasiere, so dann ein Übergang entsteht.


Und weil wir nicht beide zeitgleich auf dem Gerüst stehen können, müssen wir uns abwechseln, wenn es darum geht, oben zu verputzen oder zu streichen. Und dann hat man halt mal Zeit, und dann macht der eine dies:

… und die andere das:

Die gleiche Aktion ist noch geplant mit dem Bereich unter der Bank. Der ist erstaunlich groß, und das wird eine beknackte Arbeit werden, die Steine da reinzuordnen. Aber es wird sich lohnen. Es sind die Kleinigkeiten, die zählen.

Die Wände weißen, dann den Kalk unten rein, diesmal nicht zu flüssig, und die Hälfte der Steine werden vermutlich wieder draußen bleiben. Aber so soll es dann später in etwa aussehen. In allen DREI Unterbankbereichen, ich nenne sie mal „Filialen“.

Fußnoten

Fußnoten
1 Er besitzt eine winzige Korngröße
2 mir gehen die Wörter aus!

6 Gedanken zu „Der Salón ist fertig verputzt!“

  1. Tja die Deutsche Ordnung ist schon etwas das man nicht so leicht aus der Seele bekommt.
    Vielleicht doch eher wieder zurück ins Chaos? Soviel Ordnung macht ja regelrecht Bauchweh?
    Schön wirds und schön issas schon. Ihr seid superfleißig und supergenau.

    1. Deutsche Ordnung, tses. Hier ist weder was preußisch noch deutsch angeordnet, sondern im Muster. So. Und nein, ich poste keine Fotos von unserem Arbeitszimmer, da sieht es nämlich so gar nicht deutsch aus! xD

  2. Das Wohnzimmer sieht super aus, richtig hell und freundlich. Die Wand hat Struktur, das passt prima.
    Hoffentlich ist das Wasser vor ( unter) dem Haus jetzt gebändigt🤔
    Wie gehts weiter? Fliesen oder Parkett?

    1. Parkett! Ist einfacher zu verlegen 😉 Gleiche Farbe wie in den angrenzenden Räumen. Aber erst das Dachfenster und die Türen.

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