Ihr merkt schon, es passiert nicht viel Neues, jedenfalls nichts, was einer Erwähnung wert wäre. Na, vielleicht das Folgende:
Der Freund vom Bruder des Nachbarn – wir haben jetzt Kontakte – holte für wenig Geld den ganzen Schutt ab. Musste vier mal fahren, bis alles weg war, etwa 40 – 50 m³ Bauschutt waren es, die sich angesammelt hatten, dazu die Era, die jetzt weg ist. Aus ist es mit der Idee, darauf ein großes H in einem Kreis zu malen und es Helikopterlandeplatz zu nennen. Wir haben jetzt Garten. Also bald.
C., „mein“ Architekt aus Deutschland hilft uns dabei, eine Lösung für die unebenen Böden zu finden (siehe Foto 3, dort sieht man die einzelnen Schichten des Bodens im Arbeitszimmer.)
Und Deutschland hat gegen Südkorea verloren und ist Gruppenletzter. Aber wem erzähl ich das?
Und dann ist das mit dem Kalk und dem Sand noch immer nicht geklärt, wir wundern uns immer und immer wieder über Mondpreise und die Unfähigkeit der Firmen, ein vernünftiges Angebot zu machen. Wenn ich eine E-Mail schreibe, könnte ich doch auch erwarten, dass man mich, wenn man mich telefonisch beim ersten Mal nicht nicht erreicht, über E-Mail kontaktiert, oder? Da ruft man nicht noch zweimal an, spricht empört auf den AB, um sich schlussendlich per E-Mail darüber zu beschweren, dass der Kunde nicht ans Telefon geht. Man könnte die Mail auch nutzen, um das Angebot zu schicken oder die dazugehörige Frage zu stellen. Aber nein.
Dann gibt es noch die Firmen, die sich gar nicht erst zurückmelden und die, die seltsame Angebote schreiben, die mit den angefragten Mengen nichts zu tun haben. Aber gut, wir haben ja Zeit.
Denn noch klopfen wir. Nicht an den Wänden, die einsturzgefährdet sind, sondern an den verbliebenen. Sind ja genug übrig. Aber da es gerade so schön warm ist, hat sich unser Feuereifer in den Schatten gesetzt und sich in eine eher gemütliche Motivation verwandelt. Wir arbeiten nicht mehr ganz so verbissen, und wenn einem von uns was wehtut, dann bleibt er – trotz Protesten, die müssen noch immer sein – auch mal zu Hause.
Neben dem Klopfen bin ich noch immer dabei, meinen „Garten“ aufzuhübschen. Ich pflege meine wenigen Pflanzen liebevoll und sie danken es mir mit kleinen Blüten und unzähligen neuen Blättern. Hin und wieder schleppe ich neue vom Balkon in Costa Teguise an, um die ich dann Steine lege, damit das Gießwasser nicht so schnell abläuft. So hat es sich ergeben, dass wir wochentags etwa 4-5 Stunden klopfen oder kratzen oder schaben und danach Pflanzen gießen. Dazu laufe ich in den „Garten“ und Ollie reicht mir den Wasserschlauch, der an die Aljibe angeschlossen ist, hinaus durchs Fenster. Ich stehe nun mit dem Schlauchende bei meinen Pflanzen und rufe „Wasser Marsch!“ oder pfeife laut. Daraufhin steckt Ollie den Stecker der Pumpe in die Steckdose im Haus, und das Wasser fließt. Zwischendurch fülle ich immer wieder eine 8-Liter-Wasserflasche auf, und gieße – während der Schlauch eine der Pflanzen bewässert – eine andere Pflanze, eine, die zu weit weg ist, um sie mit dem Schlauch zu erreichen. Das geht ein paar Mal hin und her bis ich wieder pfeife oder rufe, Ollie die Pumpe abstellt und den Schlauch durchs ganze Haus zur anderen Seite zuppelt, wo ich ihn schon wieder erwarte (Ollie. Und den Schlauch.), um die andere Hälfte des Gartens mit Wasser zu versorgen. Das alles hört sich genau so spannend an, wie es tatsächlich ist, aber Ihr habt Euch beschwert, dass ich nicht blogge, deswegen müsst Ihr da jetzt durch.
Die Fundstücke des Tages (siehe folgende Fotos) sind diesmal:
1) Farbschichten. Ganz viele.
2 und 3) Medikamentenfläschchen IN der Wand. Unter Putz. Und es ist nicht das einzige. „Melito de la denticion“ steht darauf, „Honigsirup fürs Gebiss“. Und: „sedante de las doloridas encías de los niños“, also ein „Beruhigungsmittel für das schmerzende Zahnfleisch von Kindern.“ Mit Honig. Aua.
4) Malerei an der ehemaligen Außenfassade. Das glaube ich jedenfalls, so gleichmäßig, wie die schwarzen Punkte dort aufgereiht sind. Aber der Putz ist so mürbe und die Farbe darauf so hartnäckig, dass es nicht leicht ist, noch mehr freizulegen, ohne dass alles runterkommt. Und da unser primäres Ziel ist, DASS alles runterkommt, werde ich keine Zeit mehr mit der Freilegung von möglicher Fassadenfarbe vergeuden. Es wird geklopft. Das muss langen.
Na endlich, dachte schon ihr hättet verkauft, wäre vielleicht schwierig in dem jetzigen Zustand. Macht weiter, ich komme ja erst Mitte November, also massiv Zeit, um das Apt. für Gäste zu herzurichten. Zur Not gehe ich in mein Studio.
laaaaaft!