Wir haben den Maurer gestern entlassen. Viel zu entsetzt waren wir über den Zustand, in dem er unser Haus hinterlassen hat, Risse in den Wänden, weil er einfach so die Durchbrüche hat machen lassen ohne irgendwas abzustützen und ohne den Türsturz … egal. Sogar ich wusste – nach kurzer, vorangegangener Recherche – dass man nicht einfach (und wie man) einen Wanddurchbruch für eine Tür macht. Aber eben weil wir keine Profis sind und dachten, dass es so einfach nicht sein könnte, haben wir uns ja erst die teure Hilfe geholt! Hätten wir vorher gewusst, dass die, von denen wir dachten, dass sie wüssten, was sie tun, ohne Rücksicht auf Verluste einfach so draufloskloppen würden, dann hätten wir es gleich selbst gemacht. Draufloskloppen kann ich auch. Und riskieren, dass eine Wand einstürzt – Ihr werdet’s noch sehen – auch! Der Maurer dagegen war überrascht, als wir ihm erklärten, dass das so gar nicht ginge, verteidigte selbstredend sich und seine gute Arbeit und verlangte abschließend die Hälfte des Geldes, das wir ihm für die Erledigung des ganzen Auftrag bezahlt hätten. Und wo wir vorher gesittet reden konnten, wurde es jetzt eklig, aber nun ist es ja vorbei, und gerade eben flattert seine Rechnung rein, er hat unser wirklich faires Angebot zähneknirschend akzeptiert.
Anstatt aber den Mut zu verlieren, spornte uns die ganzen Angelegenheit an. Gestern Abend, wir saßen im Pub und tranken Old Speckled Hen, da waren wir schon wieder am Planen und Denken: Jetzt wo wir einsehen mussten, dass das Schlafzimmer zu klein wäre und wir es mit dem Badezimmer tauschen müssten, blieb genug Diskussionsbedarf. Und wo wollen wir weitermachen? Wir können ja schlecht in den Räumen, in denen die Steine aus den Wanddurchbrüchen kullern, den Putz abschlagen, der vermutlich alles zusammenhält! Es war ein toller Abend.
Und gleich heute Vormittag sind wir zum Baumarkt, um erst einmal einen ordentlichen Vorschlaghammer zu kaufen. Dann zu einem Maschinenverleih, dort liehen wir „puntales“ aus, diese metallenen Stützen, um eben die ungesicherten Türlöcher abzustützen. 6 Cent pro Stück pro Tag, hätte nie gedacht, dass das so billig ist, und dann auch noch in rosa, wie hübsch. Die also ins Auto, nachdem Beifahrer- und rechter hinterer Sitz umgeklappt worden waren, ich nahm links hinter Ollie Platz, und ab ging’s nach Mala.
Der Arbeiter vom Maurer hatte im Stall zwei komplette Wände stehenlassen, nachdem wir auch ihm gestern sagten, dass er gehen dürfte. Wir stützten also flugs die Türen ab (auch nicht sehr professionell, aber besser als nichts), räumten anschließend den wirklich ekligen (weil von oben bis unten beschissenen) Hühnerstall aus, rissen das „Dach“ – ein Konglomerat aus Maschendraht, Holzbalken und Wellplastik – ab und widmeten uns nun mit dem Bohrhammerdings und dem Vorschlaghammer den verbliebenen Wänden.
War das ein Spaß! Warum hatten wir diese tolle Arbeit nur dem Maurer überlassen? Mit dem Vorschlaghammer immer drauf, und irgendwann ist die Wand weg. Großartig.
Morgen früh tun uns die Schultern und Arme weh, aber das war es wert. Wir haben die Wände geschafft, alles dem Boden gleich gemacht. Witzig, als wir die hohlen Steine wegschlugen, krabbelten zwei Geckos ohne Schwanz (nicht unsere Schuld!) und eine Eidechse auch ohne Schwanz (hier vielleicht doch) davon, offensichtlich haben wir sie in ihre Siesta gestört.
Morgen brauchen wir nur noch eine neue Schubkarre, damit wir den ganzen Bauschutt wegfahren können. Die des ehemalige Hausbesitzers hat ja einen Platten. Vielleicht schaffen wir es aber auch, den Reifen zu flicken, mal schauen.
Morgen geht es jedenfalls weiter. Nicht dort, wo die Türen abgestützt werden, dazu habe ich viel zu große Angst, dass uns Steine auf den Kopf fallen könnten. Aber vorne bleibt noch die spätere Küche und Speisekammer, und die sollten wir solange bearbeiten, bis eine echte „Firma“ hilft, über den Türöffnungen Stürze einzusetzen und alles entsprechend zu befestigen. Dafür wiederum brauchen wir den richtigen Kalk und gewaschenen Sand, nicht, dass die uns da doofen Zement reinmachen. Und das alles muss erst noch geliefert werden. Wenigstens haben wir eine Firma hier auf Lanzarote gefunden, die den gewünschten Sand hat. Bin gespannt, was die dafür haben wollen. Noch scheinen sie auf der Suche nach Kalk zu sein, aber der ist so speziell, daran glaube ich schon nicht mehr.

Anette, Du Tier. :-)) mega
Lach. xD
Wenn ihr die Querstürze über den Türen aus Holzbalken macht die gleich dick wie die Wand sind und quadratisch könnt ihr die Türstürze selber machen, sieht sogar gut aus und man kann mit Kalkputz locker drüber gehen. Das wäre wahrscheinlich eine günstige Lösung die Flott geht.
Ansonsten seid ihr richtige Anzahrer und Hackler – Kompliment!
Aber für Wände sind ca. 50-60 cm dick. Sprichst Du wirklich von solch großen Dingern?
Alle Achtung, das fluppt.
Viel Spaß bei den nächsten Wänden!
Danke! 😉 Gibt aber gar keine Wände zum Weghauen mehr. Nur noch die Era. 81 m² Zement aufm Boden. Oder wir malen doch ein großes H drauf und erklären es zu unserem persönlichen VIP-Helikopterlandeplatz.
Schon wieder wow,
So oft den schweren Vorschlaghammer zu schwingen ist sicher nichts für Mädchen. Da gehört einiges an Motivation dazu.
Und natürlich auch an Kraft.
Daher mein größter Respekt an dich.
Sah richtig professionell aus.
Danke 🙂 Beim nächsten Mal gibt’s Bilder von Ollie. Der war auch nicht schlecht, hihi.