Vom Buddeln und Buddeln

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Jetzt geht es wirklich endlich los. Am Dienstag und Mittwoch haben wir noch eher unkoordiniert alte Abwasserrohre und deren Verbindung zum Pozo Negro gesucht. Gefunden haben wir zumindest eins, außerdem haben wir leider feststellen müssen, dass unter dem großen Patio eine weitere Grube – ob Sickergrube oder Regenwasserzisterne wissen wir noch nicht – existiert. Vielleicht ist das der Grund für die fehlenden Rohre, vielleicht fließt das Abwasser vom kleinen Klo ja in einen anderen Pozo. Oder zuerst dahin und dann. All das kostet natürlich wieder Zeit, ungern möchten wir den „Deckel“ von einer alten Sickergrube kaputthämmern, aber was sonst? Das Ding von der Seite mit Zement füllen? Wohl kaum.
Wir. Werden. Sehen.
Wie immer.

Am Donnerstag und Freitag war ich dann allein in Mala, Ollie brauchte mal eine Pause. Das Loch durch die 50-cm-starke Wand , das wir am Vortag begonnen hatten zu graben, habe ich mit Hilfe einer Metallstange (wegen der Reichweite) und einem Hammer schließlich freikloppen können (siehe Beitragsbild). Daraufhin, stolz auf den persönlichen Durchbruch, begann ich in Bad und Küche zielgerichtet Gräben für die Abwasserrohre auszuheben. Jetzt sieht es schon wieder aus wie auf einer Baustelle, überall liegen Steine herum, Erde und Dreck, große Haufen davon.

Und natürlich sieht es auf den Bilder mal wieder viel unspektakulärer aus, als es anstrengend war. Bei den ganzen dicken Brocken im Boden ist es ehrlich gesagt nicht leicht, die benötigte Tiefe zu erreichen – ich hab ganz schön geflucht. (Das habe ich tatsächlich, laut und mehrsprachig, deutsch, englisch und spanisch!) Um einen der dicken Steine musste ich schließlich herumgraben, denn trotz hebeln und zerren und ruckeln und meckern rührte der sich keinen Millimeter. Das kleine Dreckstück.

Heute habe ich einige Zeit damit verbracht, die benötigten Rohrstücke am Grundriss genauestens zu planen, damit wir nur einmal und nicht zehnmal zum Baumarkt fahren müssen – was wir natürlich dennoch tun werden, denn irgendwas fehlt ja immer, und vor Ort sieht ja alles anders aus als auf dem Plan.

Wir benötigen demnach ungefähr 50 Meter Rohre unterschiedlicher Durchmesser sowie zwei Reduzierstücke (50 auf 40 und 100 auf 90), dazu mindestens zwölf Abzweige im 45°-Winkel. Langweilig? Nicht wirklich. Denn jeder Fehler, den wir machen, endet in einem stinkenden Desaster. Wollen wir nicht, wollt Ihr nicht, also arbeiten wir ordentlich.

Dies hier war früher eine Tür, der Sturz ist komplett von Termiten zerfressen, ein Wunder, dass er noch hält.

In der nächsten Woche wird der Maurer unseres Vertrauens noch einmal vorbeikommen, er soll obigen Türsturz erneuern. Früher führte diese Tür von der Küche in den Nachbarraum, der schon bald mein Atelier werden soll. Wir werden aber nur die Hälfte der Steine rausnehmen und daraus einen Schrank machen. Hm. Vielleicht könnte man ja auch eine Geheimtür … murmel, murmel, Schrank, murmel … gleichzeitig Tür … „Olliiiiie?“


Mein Fundstück der Woche (die halbgeschmolzene Scherbe einer Bierflasche (=Buddel, habt Ihr das Wortspiel im Titel jetzt kapiert? Der Brüller, oder?), gefunden im Boden vor der Außenmauer des Badezimmeranbaus):

(Rechts habe ich die Buchstaben zur Verdeutlichung aufgehellt)

Und natürlich ist es die Flasche eines kanarischen Bieres, und so sah sie (vermutlich) aus:

Die Buchstaben meiner Scherbe sind weiß auf dunklem Grund, aber ich glaube, das ist nur eine Verfärbung über die Jahre. (Quelle)

Die Flaschen auf dem Foto stammen ungefähr aus den 60ern bis 70ern, nicht so aufregend also, aber was soll’s? Ich hab Spaß beim Ausbuddeln und Recherchieren.

4 Gedanken zu „Vom Buddeln und Buddeln“

  1. Du bist a richtige anzahrerin….und sobald Bier und Buddel auftauchen ist die Sache schon sehr sinnvoll….
    Habt ihr Anschluß an einen öffentlichen Kanal oder ist alles Sickergrube?

    1. Wir besitzen unsere persönliche Sickergrube ohne Öffentlichkeit. 😉 (Oder auch zwei, das müssen wir noch herausfinden.)
      Auf der gesamten Insel gibt es nur in den Touristenzentren eine Kanalisation, in (fast?) allen Dörfern läuft der Mist in den Boden. Grund, mal nach Alternativen zu herkömmlichen Waschmitteln und Pflegeprodukten zu googlen. Aber alles zu seiner Zeit.

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