„Rundlaufen“ ist anders.

Ihr wundert Euch vielleicht, warum es in letzter Zeit keinen Eintrag gab, aber es ist leider nichts passiert. Also wirklich: nichts.
Und es ist nicht alles unsere Schuld. Ich war zwar sechs Tage fort, vergnügte mich auf dem 50. Geburtstag meiner Freundin, und bin erst vorgestern wieder zu Hause gelandet, trotzdem haben wir schon wieder mächtig Zeit verloren – viel mehr als die paar Tage.
Woran das liegt?

1. Der Maurer, der das neue Loch fürs neue Fenster im Gästehaus hauen sollte, hatte keine Zeit.
2. Die drei Klempner, die ich nacheinander anschrieb, damit sie die von uns verlegten Rohre prüfen, haben sich nicht zurückgemeldet, bzw. vermeintlich seltsame Reaktionen an den Tag gelegt: Der eine wollte sofort (!) kommen, da hatten wir aber gerade Feierabend gemacht und waren erschöpft und auf dem Weg nach Hause – seitdem reagiert er nicht mehr. Ein anderer hat nie geantwortet. Und der dritte schrieb komische Dinge, erklärte das dann damit, dass er sein Handy in der Hosentasche gehabt hätte und dann „Y hace lo que le da la gana“. Ich übersetzte es fälschlicherweise mit: „Ich mache das, was Ihnen gefällt“, was, wenn man jetzt ans Rohr verlegen denkt, doch ziemlich anzüglich klingt, oder? Beim erneuten Lesen kapierte ich jedoch, dass er sein Handy meinte und dass eben jenes machte, was ihm gefiel. Wie schön, dass ich ihn nicht zum Teufel gejagt habe.
3. Das dritte „To-Do“ war die Bestellung von Erde und Kies für den Fußbodenaufbau. Wir waren extra dafür bei zwei Baustoffhändlern und erfragten, was sie denn so führen an Erde und Kies. Der erste war schon damit überfordert, überfordert auch mit den Kosten für den Transport, wenn wir wollten, würden sie es herausfinden. Der zweite Händler machte einen besseren Eindruck, hatte eine Liste mit den verschiedenen Kies- und Sandsorten, auch die Korngröße, die für das Mischen von Beton und Estrich wichtig ist, war dabei, wir waren begeistert. Sie würde uns eine E-Mail zukommen lassen mit einem Angebot, sagte die junge Frau, die offensichtlich dann doch nicht wusste, ob das, was auf der Liste stand auch das war, was sie auf Lager haben. Wir waren am Freitagmittag dort, am Dienstag fragte ich per E-Mail noch mal nach, fragte auch nach der Liste mit den Kornstärken (für später) und einiges mehr. Prompt kam eine E-Mail (ohne Antwort auf meine neuen Fragen, dafür aber) mit dem Inhalt, man könnte zur Zeit die gewünschte Erde in ausreichender Menge nicht liefern, zudem wäre da doch ein Baustoffhändler bei uns in der Nähe, der würde uns bestimmt weiterhelfen.

Will hier niemand Geld verdienen?!

Auch ihn rief ich dann an, er gab mir eine Handynummer und sagte, ich sollte doch bitte dort nachfragen. Und ganz im Ernst, ich glaube, der Typ am Handy war derselbe wie am Festnetzhörer … Der sagte, wir sollen vorbeikommen, gab mir zuerst eine wirre Anfahrtsbeschreibung, dann – auf meinen Wunsch hin – eine Adresse – unter der kein Laden und kein Lager oder sonstiges zu finden ist. Auch fragte ich noch mal per Whatsapp (der Mann war fürchterlich schlecht zu verstehen am Telefon), ob er mir denn einen Preis für 6 Tonnen Kies und 5 Tonnen Erde machen, und ob er es am 6. Mai liefern könnte.
Eine Woche später fragte ich nach.
Einen weiteren Tag später erhielt ich die Antwort, er möchte unsere Arbeit sehen und dann reden.

Ich frage erneut: Will hier niemand Geld verdienen?

Nun sitzen wir heute jedenfalls herum und warten auf die Rückmeldung des Maurers, der am Nachmittag nach Mala kommen will, um sich alles anzuschauen. Sobald er Bescheid gibt, sage ich dem Klempner, er solle vorbeikommen und dem Sandmann dasselbe. Ich vermute, es wird niemand kommen. Außer dem Maurer. Wenigstens der ist zuverlässig.