Letzter Satz des letzten Eintrags: „Wenigstens der [Maurer] ist zuverlässig. „
Eine Mischung aus Leim und Holzstaub vom Abschleifen … .. diente mir, um kleine Macken im Holz zu schließen (Ollies Idee!)
Also … er kam nicht, und das, obwohl wir am Tag zuvor noch hektisch zum Holzladen gedüst sind, da wir vergessen hatten, Bretter für den neuen Türsturz zu kaufen (s.o.). Stattdessen vertröstete er mich auf Nachfrage auf den darauffolgenden Donnerstag. Dann aber ganz sicher. Und tatsächlich stand er am Mittwochnachmittag mit seinem Sohn in Mala vor der Tür und schaute sich an, was am nächsten Tag auf ihn warten würde. Ich erklärte es ihm, zeigte ihm die Tür, dessen Türsturz ausgetauscht werden muss, malte ein großes Rechteck an die Stelle der Wand, wo das neue Fenster hinkommen sollte, machte ihn auf die Rissen in der Wand aufmerksam und bat ihn schließlich, am Folgetag doch bitte ein paar Palos mehr zum Abstützen von Wand und Decke mitzubringen. Hasta Mañana also, und damit war die Woche dann auch beendet. Denn am Donnerstag kam er nicht, sein Auto wäre kaputt, so ein Mist, stattdessen wollte er am Samstag kommen. Nichts da, pfff, am Samstag. Am Samstag werden die Nachbarn geschont, also bitte komm doch am Montag.
Ich habe seine Zusage und bin gespannt, ob er tatsächlich am Montag auf der Matte steht oder doch was Besseres zu tun hat (wie bisher, hmpf).
Doch etwas ging voran. Nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten, na, oder vielleicht doch genau so, wie erwartet, weil wir es nicht selber machten.
Der von dem guten Klempnerladen Yayo empfohlene Klempner (der mit dem Handy in der Hosentasche, das macht, was es will) erschien am Dienstag zeitgleich mit dem Sandmann, den ich an jenem Morgen erinnert hatte, dass ich ein Kunde bin und ihm gerne Geld als Gegenleistung für Sand geben würde. (Wir hatten uns entschieden, Tierra zu kaufen, also dieselbe Erde/denselben Boden, wie er schon im Haus vorhanden ist. Der war vor 200 Jahren gut, außerdem werden wir den Boden gegen Feuchte ordentlich mit Folie abdichten, wozu also noch eine kapillarbrechende Kiesschicht für viel Geld aufbauen, wo doch eh kein Platz dafür ist?
Während also der „Klempner“ (merkt Ihr was?) damit beschäftigt war, unsere Wasserleitungen zu begutachten, lud der Sandmann die bestellten 6 Tonnen Erde in unserem Vorgarten ab … um mir kurz darauf zu erklären, dass das mit der Erde totaler Blödsinn wäre, denn das, was er da abgeladen hätte, wäre Tierra de jardín, die würde bei Feuchtigkeit Dinge tun und Risse bilden, zudem wäre sie gedüngt und nur für den Garten tauglich. Tatsächlich, gedüngt war sie: die Esel- oder Ziegenäpfel kullerten fröhlich vom Wind getrieben über das Gelände. Der Sandmann schlug deswegen vor, die 6 Tonnen im Garten zu verteilen (unsere Arbeit am letzten Freitag: 100 (!) Schubkarren hier be- und dort entladen) und ihn doch bitte mal in seinem Steinbruch zu besuchen, da könne er uns zeigen, was er auf Lager hat. Dann fuhr er ab.
So sehen 6 Tonnen Erde aus. Wirkt nicht so, was? Das wäre bei Feuchtigkeit passiert, hätten wir die Erde als Basis für unseren Boden genommen. Eselsäppel. Ollie neben dem Haufen, der schon kleiner geworden ist.
Der „Klempner“ bespaßte sich derweil damit, alle Enden unserer Wasserleitungen mit unserem Isolierband zu ummanteln und die Verschlüsse nur leicht zu schließen, um so – damit danach das Wasser mit hohem Druck durch die Leitungen gepumpt werden kann – zuerst einmal die Luft aus den Leitungen zu lassen. Ich half ihm anfangs noch dabei, fragte ständig, ob er was braucht oder was wissen muss, nahm natürlich auch an, dass er unsere nicht allzu komplizierte Verlegung (Stichwort „Ringleitung“) verstehen würde. Als er schließlich das Wasser aufdrehte und damit unser Badezimmer flutete, bis ich „Para! Para! Paraaaa!“ (Stop! Zum Henker, Idiot, Stooop!) schrie, wusste ich, dass er es nicht verstanden hatte.
Neben der Pumpe brauchte er nicht viel mehr Material, obwohl er es uns später mit 20 Euro in Rechnung stellen sollte, denn er konnte sich bei uns ja bedienen, kappte einen guten Meter von unseren übriggebliebenen Leitungen, von denen wir noch jeden Meter brauchen, dann fehlte ihm doch was und ohne einen Ton zu sagen, verschwand er von der Bildfläche. Eine gute halbe Stunde war er weg, vermutlich bei Yayo – oder einfach einen Kaffee trinken, aber ich will werde ihm nichts unterstellen. Schließlich begann er zu pumpen, er pumpte und pumpte, die Leitungen machten komische Geräusche, und plötzlich war ich nass. Ein Deckelchen hatte er nicht richtig wieder auf den Codo geschraubt, so dass es durch den Druck abflog und das unter Druck stehende Wasser aus der Leitung spritzte, neben der ich stand. „Paraaaaa!“ brüllte ich erneut, während ich vergeblich versuchte, den Deckel wieder auf den Codo zu schrauben und so immer nur noch nasser wurde, „Para!“ doch der „Klempner“ parierte nicht, stattdessen kam er angewackelt und machte kurzerhand einen Knick in die Leitung, um ein weiteres Auslaufen zu verhindern. (Wir werden das Leitungsstück ersetzen müssen.)
Erneut – ich nass und ungehalten – übte er Druck aus, wieder brubbelten die Leitungen, knarrte die Pumpe. Und jetzt, zum ersten Mal, passierte was Richtiges, tatsächlich hatte ich ein T-Stück nicht richtig montiert, so dass es jetzt , unter Druck geraten, abflog und … der Schwall … Ihr wisst schon.
Der „Klempner“ steckte es wieder zusammen, vergaß dabei, es ordentlich zu verschrauben, das tat dann ich, bevor er wieder pumpte. Doch es half nichts, erneut sprang das Ding ab, erneut Wasser, das sich im Patio verteilte. Ich schlug dann vor, ein Stück von der Plastikleitung, dass durch dieses Hin und Her ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden war, abzuschneiden, damit der kleine Metallring mit den Widerhaken wieder den richtigen Grip hatte. Er bediente sich dann unseres Schneidewerkzeugs, kappte eine Ecke und steckte alles wieder zusammen. Und jetzt, tatsächlich, war alles dicht.
Selbstverständlich erklärte er, dass wir die Leitungen nicht perfekt verlegt hätten, aber konnte auch nicht sagen, was falsch war. Ganz im Ernst? Ich glaube, er hat noch nie so ordentlich Arbeit gesehen! xD (Ja, es ärgert mich, dass wir wirklich an einer Stelle nicht ordentlich gearbeitet haben, aber wer weiß, wie viel Druck nötig war, um uns das zu zeigen?) Bezahlt haben wir ihn dann auch noch wie einen deutschen Handwerker. 160 Euro für zwei Stunden Arbeit (von denen er eine unterwegs war, weil er sein Zeug nicht dabei hatte), inklusive 50 Euro Anfahrt (völlig unüblich hier!) und die oben erwähnten 20 Euro Material. Wir hätten vorher fragen müssen, wie blöd, ist jetzt aber auch egal, erledigt ist erledigt.
Er grünt im Halbkreis vor dem Eingang, süß, wa? Und hier IM Atelier. Nicht so gut.
Nun war da noch die Tierra, die irgendwo hin musste. Und weil der Haufen natürlich auch noch genau vorm Hauseingang lag, konnten wir noch kein anderes Bodenauffüllmaterial bestellen. Stattdessen matschten wir wie die Schmuddelkinder eine lehmige Pampe zurecht, die wir gnadenlos auf den verlegten (und dichten!) Rohren verteilten. Vielleicht ist das ja wie mit Kanonen auf Spatzen schießen, aber erstens konnten wir die Rohre so besser gegen Steine und den Druck des Betons, der folgt, schützen, und zweitens hat es enorm Spaß gemacht, in der Pampe zu wühlen. Mir wenigstens.
Zuerst haben wir die perfekt nivellierten Abwasserrohre fixiert, … … dann abgedeckt. Damit die senkrechten Leitungen senkrecht bleiben, musste ich mir was einfallen lassen. Hier noch mal aus der Nähe die „Nivellierungstechnik“. xD
Als das dann erledigt war, verteilten wir 100 Schubkarren – ich kann es nicht oft genug erwähnen – im Garten. Was für eine Arbeit.
Mir fällt bei der Durchsicht der Fotos gerade auf, dass ich noch gar nicht erwähnt habe, dass wir uns beim Bodenbelag nun umentschieden haben: Keine Fliesen in Holzoptik, sondern echtes Parkett wollen wir verlegen! Kann so schwer nicht sein! Ist etwas teurer, aber mit dem tollen Bodenaufbau, mit dem richtigen Holz und dem perfekten Unterbau ist das doch viel, viel schöner als kalte Fliesen! Natürlich hoffe ich darauf, dass ein bisschen Parkettleger in meinen Genen steckt, oder dass da vielleicht doch mal jemand herunterschaut und mir auf die Finger haut, wenn wir was ganz Dämliches anstellen. Aber wir haben jetzt ein paar Youtube-Videos gesehen, und, was soll ich sagen? Wir trauen es uns zu. Und mehr braucht es nicht.
Beginnen werden wir mal wieder im Gästehaus. Mit (weichem) Kiefernholz, das ist günstig und wenn wir’s verkacken, dann wird’s nicht so teuer. Und meine Gäste werden sicher über den ein oder anderen Fehler hinwegsehen. Gefälligst 😉
Für den Rest des Hauses haben wir noch nichts entschieden. Ollie ist für Ipe, das ist ein sehr hartes Tropenholz, das man auch für den Terrassenbau verwenden kann und angeblich aus nachhaltigem Anbau. Ich bin skeptisch – Tropenholz! – aber mal schauen. Eiche ist so gelb, das mögen wir beide nicht, und ob ich Holz färben möchte, weiß ich noch nicht. Und so viel Auswahl gibt es hier auch nicht. Aber erst mal muss ja eh der Boden rein. Sand-Stein-Gemisch, Folie, Beton, Folie, Estrich. Dann die Wände verputzen und zum Schluss, ganz zum Schluss kommt der Boden. Wir haben also noch Zeit uns zu entscheiden.
Ich bewundere euch immer wieder, dass ihr noch nicht Amok gelaufen seid bei all dem Unverschämten, was euch widerfährt. Unglaublich, wie ihr immer wieder aus dem Chaos das Beste macht und nicht aufgebt! Ihr seid großartig!!!!!
Danke 😀
Hi
na der Garten sieht jedenfalls super aus. Geht doch irgendwie weiter.
bin gespannt auf die folgenden Arbeiten.
Gruß Ingrid
Unglaublich, dass er die Erde erst ablädt und euch dann erzählt sie sei nicht die Richtige für euer Vorhaben. Unglaublich auch die 160 + 50 € für die Anfahrt.
Ihr werdet echt ver…..laden
Ich hätte nicht die notwendige Geduld , hätte ihn vermutlich vom Hof gejagt.
LG
Der Garten sie jetzt so aus, als könntet Ihr bald was Pflanzen. Das hat ja auch was für sich. Nun noch zwei Liegen drauf, nur mal so zun Abspannen, finde Ihr habt den Frust nützlich verarbeitet. Ollie hat doch bald Geburtstag, wie wär´s mit ner Gartenparty?
LG
Die Kolleginnen fragen gerade, warum ich in der Mittagspause laut lache, wo es doch an unserem Job so wenig Lustiges gibt. ^^ (Das mit dem nassen T-Shirt ist noch lustiger, wenn es nicht das eigene T-Shirt ist. Tut mir leid.)
Braucht Dir nicht leid tun, im Nachhinein ist es ja immer ein gute Story – übrigens der manchmal einzige Grund, weshalb ich nicht verweifle 🙂