Das wird 2020

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Herzlich willkommen im Neuen Jahr!

Noch einen Tag vor Jahreswechsel machten wir uns dran, die Wand im Gästehaus abschließend zu verputzen. Leider war sie noch unebener als gedacht, bzw. unser Verputztalent noch nicht ausgereift genug, um zu einem wirklich zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen. Das hielt uns dennoch nicht davon ab, glücklich und stolz das Jahr zu beenden, ist doch egal, wenn ein paar Dellen in der Wand sind. Ist ja nur für die Gäs… ähm … wir gehen noch mal drüber, damit es richtig hübsch wird.


Ollie sagte, die Tage ohne Arbeit hätten ihm gutgetan, die „Körperschmerzen“ wären etwas verflogen. Kann ich von mir nicht behaupten. Denn anstatt dass mir auf der Baustelle irgendwas – Steine, Balken, die Decke – auf den Kopf oder Füße fällt, habe ich es geschafft, mich im trauten Heim zu verletzen. Natürlich trug ich keinen Helm, das war nicht schlimm, aber eben auch keine Sicherheitsschuhe. So war ich gerade dabei, ein paar Papiere zusammenzutackern, als mit dieser dusselige, sinnlos in der Gegend herumstehende Ipé(!)-Muster-Parkettstab den kleinen Zeh nahezu guillotinierte! Dieses steinschwere Stück Holz (ich erwähnte, dass Ipé so schwer ist, dass es nicht einmal in Wasser schwimmt, oder?) kippte um und zerdetschte mir den kleinsten meiner Anhängsel. Poah. Scheiß Ipe. Scheiß Holz, wo sind meine Schuhe?!
Seitdem humple ich also mit einem zumindest angebrochenen, blauen Zeh durch die Gegend, mit mir und meinem Handwerker-Image hadernd. Ich will wieder arbeiten! In unserer Baustellenruine ist es viel, viel sicherer als hier!!!


Also … wenn es dann morgen in zu engen Sicherheitsschuhen (aua) und mit dem Helm auf dem Kopf weitergeht, wie geht es denn dann genau weiter?

Heute haben wir schon Mal herumgerechnet, wieviel Kalk wir brauchen werden, sind dann aber zum Ergebnis gekommen, dass wir noch mehr ausprobieren müssen …


Nun, zuerst werden wir das Gästehaus vollenden. Morgen mauern wir die Duschwand, durch die das Abwasserabluftrohr hinausführen wird und übermorgen ff. die Wand, die das zukünftige Badezimmer vom Wohnzimmer abtrennt. Die Stromkabel werden verlegt, Lichtschalter eingebaut, Lampenkabel durch Wand und Decke gezogen Das ist ja auch simpel, bei einer Wand aus Betonsteinen.
Schließlich folgt die zweite Schicht Estrich im Badezimmer, dorthin, wo später die Fliesen landen.

Dann wird verputzt. Gerade haben wir uns dafür entschieden, fürs Gästehaus Kalkhydroxid, also schnöden Baukalk zu verwenden, denselben, den wir für die erste Wand benutzten. Das soll zwar schwieriger in der Verarbeitung sein (Stichwort: Rissbildung), aber wir haben es ja schon ungeübt fast ohne Risse hinbekommen, wo also soll das Problem sein?

Nur wenige winzige Risse in der ersten Schicht.
Die zweite sieht schon besser aus, die dritte wird perfekt!

Dieser Kalk, obwohl weicher/instabiler als der geplante NHL, kostet uns etwas mehr als der, den wir auf dem Festland bestellen werden (inklusive Versand!). Aber so gewinnen wir etwas Zeit. Denn Kalk verdirbt. Ein halbes Jahr, länger sollte er nicht herumliegen, und wenn es auch noch feucht wird, wäre das nicht allzu gut.

Die Decke muss auch noch entweder gestrichen oder verputzt werden, denn noch sieht man die rohen, grauen Betonbalken. Hat jemand was dagegen, wenn wir die nur weiß anmalen? Hätte dann so was Farbiketagenmäßiges, industrial chic, sehr modern!
Nein? Verdammt. Ollie findet die Idee auch doof, dann soll er doch da oben rumverputzen. Pft.

Im nächsten Schritt kommen die Handwerker dran. Der Elektriker, dann der Tischler für Rahmen, Türen und Fenster. Erstmal nur fürs Gästehaus, sonst haben wir schon wieder alles herumstehen.

Dann sind die Badfliesen dran und die für die Dusche, die wir schon längst gekauft haben und die in den nächsten Tagen geliefert werden.

Die Schiene für die Schiebetür zum Schlafzimmer ist auch bereits unterwegs, die Türen fürs Gästehaus haben wir ja schon, die müssen wir noch abschleifen und neu streichen, bzw. ölen.

Hoffentlich haben wir uns längst auf den Kastanienholzboden einigen können, der exakt dann geliefert wird, wenn die Türen schön sind. – zusammen mit der Unterkonstruktion, den Dielenschrauben von amazon (ich glaube nicht, dass wir auf der Insel geeignete, bzw. unseren Ansprüchen genügende finden werden) und dem Öl.
Nun verlegen wir zum ersten Mal Parkett, färben es gegebenenfalls und ölen es ordentlich. Und schon … können wir einrichten. Ein Bett, ein Sofa, zwei Stühle, ein Tisch, eine Küchenzeile, oje, es wird Zeit, dass ich mal wieder ins Second-Hand-Forum gehe, um einzukaufen! Die Duscharmatur liegt ja schon seit Wochen hier herum, der Wasserhahn ebenso. Werde ich dann die Dusche tatsächlich tadelakten? Zum Üben, denn wenn die nicht 100%ig wird, ist das, entschuldigt, nicht so wild wie wenn unser eigenes Luxus-Bad rumpelig aussieht.

Das alles wird höchstens einen Monat dauern, vielleicht zwei. Und Ende Februar ziehen wir schon ein!

Immer schön optimistisch bleiben, das ist mein stets Motto.
Auch für 2020.


(Das Stillleben auf dem Beitragsbild zeigt den Tisch der Bar, an dem wir Silvester saßen und ins Neue Jahr rutschten. In Spanien ist es Usus, sich zu jedem Glockenschlag eine Weintraube in den Mund zu stopfen und sich jedes Mal etwas zu wünschen. Pro Traube ein Wunsch. Glücklicherweise gibt es die Trauben schon in Dosen, die flutschen besser, und so ist das Risiko, daran zu ersticken, etwas geringer.
Ollie mag keine Trauben. Für ihn gab es also Ferrero Rochers. Nur drei. Wegen des Erstickens, Ihr versteht.
Nun, Glockenschläge gab es keine, stattdessen sprangen 3 Minuten vor 12 die Hälfte der Touristen von ihren Stühlen auf und gratulierten sich zum Neuen Jahr. Ollie war eine Minute zuvor – es waren ja noch drei Minuten Zeit – aufs Klo gegangen. Sooo viel mitleidige Blicke hab ich selten kassiert! Als er dann kam, stopften wir uns unse mitgebrachten Glücksversprecher in den Mund und wünschten uns was. Ollie erstickte fast.)

8 Gedanken zu „Das wird 2020“

  1. Die Geschichte mit dem Zeh kannte ich ja bereits von Auge zu Auge, hoffe, er passt in den Schuh. Nun sehe ich das Gästehaus ja doch noch vor meinem Abflug im April. 😀 Also fleißig ran, damit wir den Einzug zusammen feiern können.

  2. Schon wieder wow, klingt nach einem ambitionierten Zeitplan. Das mit deinem Zeh hört sich schlimm an. Ist mal wieder typisch. Sicherheit auf der Baustelle, gefährliche Arbeiten, Gewichte und Maschinen, und was passiert? Nichts….. aber zu Hause fällt einem ein Musterstück auf den Zeh. Bin gespannt zu hören wie sich die Sicherheitsschuhe anfühlen

    1. Die Schuhe sind die besten, die ich habe! Am liebsten würde ich momentan keine anderen anziehen, aber die sind leider etwas zu shabby. 😉 Also keine Ausrede für mich, zu Hause zu bleiben.

  3. Wir haben die Luxus-Villa jetzt endlich mal live gesehen – und sind total beeindruckt. Auch (natürlich nicht nur) von der ersten selbstverputzten Wand. Und wenn ihr euren Zeitplan einhaltet, dann kriegen wir ja vor Ende des Winters noch richtig viel Schönes zu sehen. A propos Tadelakt: Wollten wir auch mal fürs Bad, ein Traum. Schafft ihr das noch vor Ende April?? Das würde ich nämlich gern live sehen :-).

    1. Nun, unser (mein) Zeitplan ist eher ein psychologisches Hilfsmittel, um die Motivation hochzuhalten. Aber ja, wenn wir dort einziehen wollen, muss eine Dusche her, und das besser früher als später. Aber je mehr helfende Hände, desto besser! Das war doch die ursprüngliche Frage, dass ihr helfen wollt, oder?
      *rofl* Nur Spaß 😀 Unnerum wird’s türkis und oben dann weiß, dazwischen getrennt mit einer güldenen Linie, das ist der Plan. Mal schauen, wie es aussieht, und ob ich es so hinbekomme, wie ich es mir vorstelle. Und wenn ich dann schon dabei bin, tadelakte ich vielleicht das ganze Bad.

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