Zwei Wochen später …

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War schon witzig, als der Paketbote anrief und sagte, er würde die Bestellung jetzt vorbeibringen. „Ollie! Die Wanne ist da! Der von Leroy Merlin ist schon in Arrieta, kommt gleich!“
Wir räumten den Flur frei, damit wir ungehindert hindurch ins Bad kommen würden. Eigentlich hätten sie uns vorher anrufen sollen, also nicht 5 Minuten früher, sondern einen Tag, damit wir auch wirklich vor Ort wären, aber das war nun egal. Die Wanne ist da, juchuchuuu!

Der junge Mann vom Lieferdienst parkte am Straßenrand, obwohl ich wild mit den Händen herumwedelte, er solle doch aufs Grundstück fahren, damit wir nicht so weit schleppen müssten. Doch er blieb stur, schaute mich nur verständnislos an und ging an die Seitentür seines Sprinters und … streckte mir die bestellte Wanne entgegen. Büschen klein, dachte ich kurz, dann fiel der Groschen. Es war nicht die Wanne, die hätte er mir nicht so ausgestreckt hinhalten können, es war das gleichzeitig bestellte 33-cm-Waschbecken für den HWR. „Ich dachte, Du bringst mir eine Wanne!“ murmelte ich noch und fragte mich umgehend, wie ich jetzt meinen Luxuskörper in diesem kleinen Ding unterbringen würde.
Also wieder nix mit der Wanne, wieder nichts mit heiß baden und natürlich auch nichts mit Fertigstellung des Bades.


Wir konnten also im Bad nicht weitermachen, aber das Haus ist groß genug, um Arbeit zu finden. Leider noch sehr viel Arbeit: zum Beispiel im HWR:

Sieht ja schon mal nach was aus, aber es geht weiter:

Der HWR ist also soweit fertig, dass Waschmaschine und Trockner einziehen könnten. Und da die Badewanne ewig auf sich warten lässt, werde ich vermutlich in der nächsten Woche die Kommode anmalen und Waschbecken und Wasserhahn installieren. Und dann ist der erste Raum im HWR komplett fertig. Nicht nur fast. Komplett. Echt.


Fast fertig sind dagegen die drei Räume vorne.

Und so hab ich’s gemacht: Erst mit dem Pinsel ganz dünn das Tungöl aufgetragen, anschließend mit dem Lappen den Überstand abgenommen. Alle 4 Reihen der Wechsel zur anderen Zimmerseite. Wer braucht Yoga, wenn er Tungöl hat?

Was in den drei Räumen nun noch fehlt (bis auf dass das Arbeitszimmer ein zweites Mal geölt werden muss), sind die Fußleisten. Und das war es. Sogar die Beleuchtung im Schlafzimmer ist schon installiert!


Unser Wohnzimmer wird einer der letzten Räume sein, den wir vollenden werden. Hier wartet noch eine Menge Arbeit auf uns – die Wände sind noch nicht einmal grob verputzt –, und so ist es dort natürlich noch staubig und bäh. Hier stehen die Werkzeuge, das Parkett, die alten Türen, hier weht der Wind hinein, hier wird noch einiges an Dreck gemacht. Also ist es wichtig, dass wir eine Tür zwischen Saustall und Arbeitszimmer installieren. Dafür musste aber zuerst der Türsturz von der alten Farbe befreit und mit der neuen, zu Rahmen und Tür passenden Farbe gefärbt (und anschließend geölt) werden, um anschließend den Türrahmen einzusetzen. Und wo wir uns nun schon mal mit diesem einen Türsturz befassten, machten wir die anderen gleich mit.

Jetzt müssen wir nur noch dem Tischler Bescheid geben, damit er uns die Türen baut: zwei zum (staubigen) Patio, eine zwischen Schlafzimmer und Bad und die zwischen Arbeitszimmer und Salón. Dann ist der Teil des Hauses abgetrennt und die Möglichkeit, dass es da drinnen einigermaßen sauber bleibt, gegeben.


Durch das Fehlen der Badewanne stehen wir jetzt etwas unter Verzug. Aber wir wollten ja eh die Küche soweit fertigstellen, dass man wenigstens einen Kühlschrank auf die Fliesen stellen kann. Und wer weiß, wie weit wir noch kommen vor dem Umzug.
Küchenplanung, ja, das ist ja so eine Sache, vor allem, wenn man wieder alles selbermachen will.

Im Kopf ist schon alles da, und ich habe schon vor zwei Jahren mehrere Küchenplaner (s.o. den von IKEA, oder, wie ich gerade sehe, bereits vor 3 Jahren den von Küchenquelle, damals noch mit geplantem Fenster) genutzt, um mir ein Bild zu machen. Wenn man dann aber im Rohbau zwischen den schiefen Wänden steht, sieht alles ganz anders aus. Und die vielen Entscheidungen! Dachte ich erst, es sei ganz einfach, wurde ich nach eingehendem Surfen schnell eines Besseren belehrt:
Gas-oder doch Induktionsherd?
Gas. Wir wollen irgendwann auf Solar umsteigen, und je weniger Stromfresser, desto besser!
Vier- oder fünfflammig?
Vier Platten reichen.
Kühlschrank mit Tiefkühler inklusive oder extra in der Speisekammer? (Problem: das kleine Fensterchen in der Küche, das von einem 2-m-Kühlschrank verdeckt würde sowie der kleine Vorsprung im alten Ofen, ein Stein, der ein paar Zentimeter aus der Wand ragt und so die komplette 90°-Öffnung der TK-Schranktür verhindert.)
Ein bisschen Luft nach links und ein 1,86er Kühlschrank mit Tiefkühler.
Arbeitsplatte: Marmor, Granit, Holz, Stein oder Beton?
Mikrozement in Steinoptik. Ja, ich weiß. Wieder mehr Arbeit als nötig, aber es sieht so schön aus!
Oberschränke ja oder nein? Nein. ein Bord reicht völlig, ich habe ja eine große Speisekammer.
7 oder 28 Steckdosen1)basierend auf Richtline RAL-RG 678 des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung) sollten in einer Küche 17 Steckdosen das Minimum sein. Für eine “Komfortausstattung” in der Küche sind sogar 28 Steckdosen einzuplanen. Entgegen aller Empfehlungen: Mir reichen 7 (plus die für Kühlschrank, Herd, Ofen und Spülmaschine). Ich hab zwei Hände und ein wirres Hirn, und die können zusammen eh keine 5 Maschinen zeitgleich bedienen.
Küche im rechten Winkel oder angepasst an die Wände? Letzteres.
Möbel aus Holz oder mit Mauerelementen? Beides, aber nur die Trennung Küche/Durchgang wird gemauert, da wir hier auch Strom und Wasserleitungen hochführen müssen.
Eckschrank oder kreativ? Kreativ. Was sonst. Dazu irgendwann mal später.

Damit es in der Küche vorangeht, müssen wir jetzt den Estrich verlegen. Vorher noch fix das Mäuerchen, so haben wir gleich einen Teil der Abgrenzung, damit der Zement nicht wegläuft. Montag dann. Und Dienstag. Und vermutlich auch noch Mittwoch, denn das ist eine ganz schöne Menge an Zement, den wir da anrühren und verteilen müssen. Der härtet dann mindestens 5 Wochen aus, bis wir Fliesen können. Betreten, um die Möbel zu bauen und die Balken und so die Lichter zu installieren, können wir den Boden aber schon nach einigen Tagen.


Wie Ihr seht, sind aus einer großen Baustelle viele kleine geworden. Und so fallen immer wieder Arbeiten an, die man zwischendurch macht, wenn einem nichts einfällt oder man keine Lust auf größere Kraftakte hat.

Das war’s dann auch wieder schon. In der nächsten Woche wird noch einmal rangeklotzt.
Falls ich es dann nicht schaffe zu bloggen, wünsche ich Euch allen tolle Weihnachten und bleibt gesund und munter und uns treu und überhaupt.
Und schreibt mal wieder was in die Kommentare. Das hilft, den Optimismus zu wahren! Danke. :*


Beitragsbild: Eine Spinne hat ein interessantes Netz in eine Ecke meines Ateliers gesponnen. Krumm und schief und trotzdem schön. Die weiß, wo sie wohnt.

Fußnoten

Fußnoten
1 basierend auf Richtline RAL-RG 678 des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung) sollten in einer Küche 17 Steckdosen das Minimum sein. Für eine “Komfortausstattung” in der Küche sind sogar 28 Steckdosen einzuplanen.

14 Gedanken zu „Zwei Wochen später …“

  1. Dann schicke ich euch mal schnell ein Päckchen Optimismus!
    Denn das geht doch super voran. Allerdings kenne ich das von hier: man vergisst irgendwann, was man alles geschafft hat. Deswegen: einfach mal die Zeit nehmen, „den Blick von außen“ einnehmen und stolz sein. Denn das könnt ihr wirklich. Alles Liebe! Andy

    1. Danke! Das tut gut 😀
      Ich muss aber sagen, wenn ich zurückblicke oder im Blog -blättere, dann verursacht der Blick von außen bei mir eher eine völlige Erschöpfung als Stolz. Auch Stolz, aber eher ein Auweia … ;)))

  2. Es sieht soooo schön aus!!!! Vielen Dank, liebe Nedde, dass du uns immer wieder an eurem Fortschritt teilhaben lässt!
    Das Spinnennetz erinnert mich an diese Spielplatz-Kletternetze. 🙂
    Und ich war gerade in meiner Küche gucken: Ich habe 7 Steckdosen und nutze davon nur einen kleinen Teil. Wofür um alles in der Welt braucht man in einem normalen Raum 28 Steckdosen??? Was für ein Blödsinn…
    Viel Glück und Erfolg für die nächste Zeit und ganz liebe Grüße von Vroni

    1. Ich danke Dir fürs Motivieren — klappt! (Ich hab in meiner jetzigen Küche 6 Steckdosen, davon nutze ich gleichzeitig höchstens drei, weil an einer die Kaffeemaschine hängt …)

  3. Es ist sicher ein unglaublich tolles Gefühl die ersten Räume fertig werden zu sehen. Das dunkel gebeizte Holz sieht sehr gut aus. Ich hoffe, die Fortschritte geben Kraft zum dranbleiben. Dieses Haus wird etwas ganz Besonderes.

    1. Danke 🙂 Ja, besonders wird es ganz sicher! Und so sehr ich anfangs befürchtete, dass das Holz zu dunkel wird, so schön finde ich es jetzt. Es wirkt richtig nobel und passt so gut zum alten Haus. So sehen die auch in Teguise, der alten Hauptstadt hier aus. Oder in der Kirche … 😉

  4. schaut alles gut aus. Die Steine die da durchkommen sind besonders schön.
    und die Chips heißen Fischerl und der Vorgang nennt sich Fischeln
    Die Küche im Konzept ist aber weit weg von Eurem sonstigen Stil?
    Bleib Obn
    LEO

    1. Fischerl und Fischeln? Hihi, ja, das glaub ich gern, dass die bei Euch so heißen 😉
      Die Küche ist gar nicht weit weg von unserem anderen Stil, nur kann weder der IKEA-Planer noch der von Quelle krumme Wände und krumpeligen Putz darstellen. Und die IKEA-Küchentüren werden mit meinen kaum mithalten können. Das Holz dafür habe ich schon seit 2,5 Jahren herumstehen, schau mal, seitdem ist es kaum besser geworden 😉
      Also keine Angst, es wird keinen Stilbruch geben. Im Gegenteil, die Küche wird ein Schmuckstück!

  5. Hallochen, jetzt hab ich auch mal schnell gezählt. Ich habe in der Küche 3 Steckdosen zum täglichen Gebrauch und noch 1 für den Kühl-Gefrierschrank. ABER ich habe auch so Mehrfachstecker in die Dosen, weil ich nicht immer Gerät raus und wieder rein stecken will, wie zB Wasserkocher, Microwelle und KaffeeAutomat. Also habe ich 4 fest belegte und noch 3 für schnell mal zu benutzen! sind 7 Steckdosen, die ich wirklich brauche! Deine Rechnung passt !! Macht weiter so und gönnt Euch vielleicht mal eine kleine feie Pause zu den Feiertagen! Frohes Fest und liebe Grüße !

    1. Na, sag ich doch. Alles überdimensioniert. 😛 Und tatsächlich wollen wir, wie mir gerade einfällt, noch eine extra auf die andere Seite der Küche einbauen für den Orbi. Das ist der WLAN-Mesh, sagt Ollie, ich nenne ihn Verstärker, weil ich nicht weiß, was der überhaupt tut.
      Pause? Och. Ist doch ein ganz normales Wochenende. Und da haben wir immer frei (wenn ich nicht Geld verdienen muss …)!

  6. Mit der Beleuchtung im SZ werden die Wände schön rustikal in Szene gesetzt.
    Das mit den wenigen Steckdosen in der Küche würde ich überdenken. Sonst bist Du dauernd am „Umstecken“.
    Der Boden sieht gut aus und passt gut zum Haus.
    Lg
    Bernd

    1. Das hatte ich hier (Costa) auch gedacht und extra 4 Steckdosen mehr eingeplant. Und jetzt sind die da so und ich nutze sie nie. Und im Notfall legen wir irgendwann eine neue Leitung. ist ja nicht so schwer 😀

    1. s. Antwort zu Bernd. Schon beim letzten Umzug haben mir alle beteuert, dass ich auf viele Steckdosen setzen soll. Hm. Ich glaub, wir sind da schon ganz gut ausgerüstet. Und wie gesagt, wir können auch einfach irgendwann eine Steckdose danebensetzen. Ist ja nicht das Komplizierteste der Welt. 😀

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